- Von Jens Lehmann
- 14.04.2025 um 09:50
Die Sprache lernen, Behördengänge erledigen, im neuen Job zurechtfinden: Für Expats ist der berufliche und private Neustart in Deutschland mit viel Arbeit und Stress verbunden. Hinzu kommt, dass der Versicherungsschutz aus dem Heimatland häufig nicht mehr zum neuen Bedarf in Deutschland passt. Nachbesserungen sind unverzichtbar.
Diese Versicherungen sind Pflicht für Expats
Zwingend nachlegen müssen Expats insbesondere bei Versicherungen, die in Deutschland verpflichtend sind. Ganz oben auf der To-Do-Liste steht der Abschluss einer Krankenversicherung. Denn seit 2009 gilt in Deutschland die allgemeine Krankenversicherungspflicht. Wer sich länger als sechs Monate bei uns aufhält, muss gesetzlich oder privat krankenversichert sein, um ein Visum beziehungsweise einen befristeten Aufenthaltstitel zu bekommen.
Das Problem: Expats müssen eine rechtskonforme Versicherungslösung finden, die zugleich ihren persönlichen Bedürfnissen entspricht. Neubürgern fehlt jedoch meist der Marktüberblick über Anbieter und Leistungen. Eine umfassende Beratung durch einen Vermittler ist deshalb unverzichtbar.
Zu den weiteren Pflichtversicherungen zählt die Kfz-Versicherung. Expats mit Wohnsitz in Deutschland benötigen für Auto, Motorrad sowie E-Scooter, Segways und andere kleine E-Fahrzeuge nach spätestens einem halben Jahr eine deutsche Haftpflichtversicherung. Für Expats, die mit Hund nach Deutschland kommen, ist in sechs Bundesländern zudem eine Hundehalterhaftpflichtversicherung generell verpflichtend, in den übrigen ist sie mit Ausnahme von Mecklenburg-Vorpommern für bestimmte Rassen vorgeschrieben.

Warum Expats eine Top-Chance für Vermittler sind
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Diese Versicherungen sollten Expats haben
Darüber hinaus ist eine Privathaftpflichtversicherung für zugewanderte Fachkräfte sehr wichtig. Sie kann selbst dann sinnvoll sein, wenn bereits ein solcher Vertrag im Heimatland existiert. Denn einige ausländische Policen enthalten geografische Ausschlüsse, oft sind Leistungen bei Auslandsaufenthalten auch zeitlich begrenzt.
Ob eine Hausratversicherung sinnvoll für Expats ist, hängt vom Wert ihres Hausrats ab. Wer nur ein kleines Apartment mietet und es mit „Basics“ ausstattetet, muss den Hausrat nicht zwingend schützen. Allerdings ist die Versicherung günstig zu haben, was für die Police auch für Zuwanderer auf Zeit spricht. Grundsätzlich kommt für Expats zudem eine Rechtsschutzversicherung infrage. Denn sie sind mit unserer Rechtsordnung gewöhnlich nicht vertraut, woraus sich rechtliche Konflikte ergeben können.
Expats – wichtige Zielgruppe für Vermittler
Langfristige Absicherungen, wie durch eine private Renten-, Risiko-Lebens- oder Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) werden seltener von Expats nachgefragt. Dennoch können sie eine Option sein, um beispielsweise die Familie oder sich selbst besser zu schützen. So kann eine private Rentenversicherung sehr hilfreich sein, um den Schutz bei Erwerbsunfähigkeit zu stärken. Denn in der gesetzlichen Rentenversicherung gilt eine allgemeine Wartezeit von fünf Jahren, bevor grundsätzlich Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente besteht.
Eine BU ist insbesondere für viele jüngere Expats interessant, sofern sie den Vertrag fortführen können, wenn sie Deutschland wieder verlassen. In dem Fall nehmen sie viele Vorteile mit: Denn deutsche BU-Versicherer bieten meist sehr viel bessere und transparentere Konditionen als ausländische Anbieter.
Der umfassende Absicherungsbedarf macht deutlich, wie dringend Expats professionelle Beratung in Versicherungsfragen durch Vermittler benötigen – und wie wichtig umgekehrt die wachsende Zahl internationaler Fachkräfte als neue Zielgruppe für Vermittler sind.

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