- Von Barbara Bocks
- 02.12.2024 um 14:56
Laut ihrer eigenen Altersvorsorgeplanung möchte knapp die Hälfte der im Rahmen einer Studie Befragten mit spätestens 60 Jahren in Rente gehen (49,0 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommen die Lebensversicherung von 1871 a. G. München (LV 1871) und das Meinungs- und Marktforschungsinstitut Civey bei ihrem diesjährigen Financial-Freedom-Report.
Für diesen Report hat der Versicherer in diesem Jahr 2.500 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren befragt.
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Gleichzeitig steigt das staatlich vorgesehene Renteneintrittsalter weiter an. Umso erstaunlicher ist aus Sicht der LV1871 die Beobachtung, dass 37,6 Prozent der Generation Z (18- bis 29-Jährige) mit spätestens 50 in die Rente gehen möchten – deutlich mehr als in den anderen Altersgruppen.
Doch nicht nur beim Renteneintritt, sondern auch bei der Höhe der Rente gehen Wunsch und Wirklichkeit auseinander: Zwei Drittel (62,4 Prozent) geben an, für ein gutes Leben im Ruhestand mindestens 2.000 Euro pro Monat zu benötigen.
Denn die durchschnittliche Rente in Deutschland beträgt nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung 1.550 Euro. Wohlgemerkt: Das ist nur der Durchschnitt.
16 Prozent starten Altersvorsorgeplanung erst mit 31 Jahren
Dazu kommt: 10 Prozent der Befragten beginnen mit ihrer Altersvorsorgeplanung erst im Alter ab 41 Jahren und weitere 16 Prozent ab 31 Jahren. Bei einem gewünschten monatlichen Renteneinkommen von 2.000 Euro und mehr könnte das aus Sicht des Versicherers zu spät sein.
- Bei der Frage nach den bevorzugten Arten der Altersvorsorge steht an vorderster Stelle die betriebliche Altersvorsorge (31 Prozent), gefolgt von Immobilien und Bausparverträgen (30 Prozent).
- Ein Viertel (26 Prozent) investiert in Aktien oder Investmentfonds, zu denen auch ETFs gehören. Deutlich mehr Männer (32 Prozent) als Frauen (20 Prozent) nutzen diese Möglichkeiten.
- 21 Prozent der Befragten investieren Erspartes in eine private Rentenvorsorge.
„Vorsorgearten, bei denen man selbst wenig aktiv oder initiativ sein muss, wie die betriebliche Altersvorsorge und Immobilien, dominieren. Eine Erklärung könnten eine krisenbedingte Paralyse und auch Unwissenheit darstellen“, sagt die Wirtschaftspsychologin Julia Pitters. Sie hat den Report 2024 wissenschaftlich begleitet.
Finanzielle Unabhängigkeit erreichen hierzulande die meisten über ihre eigene Arbeitskraft. Doch nur ein Fünftel (21 Prozent) besitzt eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU), wie die Ergebnisse des Reports zeigen.
Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) hat derzeit keine BU und hat auch nicht vor, eine abzuschließen.
Deutsche rechnen trotz Statistiken nicht damit, krankheitsbedingt auszufallen
Passend dazu rechnet fast die Hälfte der Deutschen (46 Prozent) damit, im Arbeitsleben kein einziges Mal für sechs Monate oder länger auszufallen.
Die Wirklichkeit sieht anders aus: In Deutschland ist im Durchschnitt tatsächlich jeder Vierte in seinem Arbeitsleben einmal berufsunfähig. Psychische Krankheiten sind mittlerweile die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit.
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Thema Risikolebensversicherung: 44 Prozent der Befragten haben keine Absicherung für ihre Hinterblieben, wenn sie sterben. Das trifft auch für mehr als ein Drittel (40 Prozent) der Befragten mit Kindern im Haushalt zu.
„Über Krankheiten oder den eigenen Tod beziehungsweise den von Familienmitgliedern denkt wohl niemand gerne nach. Im Kontext multipler Krisen und einem zunehmenden Gefühl der Unsicherheit in der Bevölkerung gewinnt der Gedanke der Absicherung der Familie oder Lebenspartner jedoch verstärkt an Bedeutung“, sagt LV-1871-Vorstand Hermann Schrögenauer.
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