Fondspolicen können sich auch für ältere Sparer noch immer lohnen. © picture alliance / Bildagentur-online/Blend Images | Marc Romanelli
  • Von Sabine Groth
  • 05.01.2023 um 12:54
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Der Ruhestand naht oder ist sogar schon erreicht? Kein Grund, nicht mehr die Chancen an den Aktienmärkten zu nutzen. Mit der gestiegenen Lebenserwartung bietet sich noch ausreichend zeitlicher Spielraum, um schlechte Marktphasen auszusitzen.

Ist der Ruhestand noch mehrere Jahrzehnte entfernt, sind Aktieninvestments quasi ein Muss in der Altersvorsorge. Spätstarter jenseits der 50 hegen hingegen häufig Zweifel, ob das nicht planbare Auf und Ab an den Aktienmärkten noch für sie geeignet ist. Es könnte die Zeit fehlen, um Kurseinbrüche auszusitzen. Hierbei wird allerdings die verbleibende Lebenszeit regelmäßig unterschätzt.

In den vergangenen 50 Jahren ist die Lebenserwartung für Neugeborene um rund zehn Jahre gestiegen. Zwar hat sich das Renteneintrittsalter etwas nach hinten verschoben, aber unterm Strich verbringen die Menschen heute deutlich mehr Zeit im Ruhestand. Das zeigt sich auch an der gestiegenen Bezugsdauer der gesetzlichen Rente. Männer beziehen im Durchschnitt 18,5 Jahre Geld aus der Rentenkasse, Frauen sogar 22 Jahre.

Diese Zahlen legen nahe, dass Aktienfonds nicht nur in der späten Altersvorsorge als Renditeturbo dienen, sondern selbst während des Ruhestands helfen können, das Vermögen zu mehren und auskömmliche Auszahlungen zu ermöglichen. Fließt zum Rentenbeginn oder gar früher automatisch das gesamte Vermögen in risikoarme, renditeschwache Anlagen, um dann daraus regelmäßige Zahlungen zu leisten, würde viel kostbare Zeit verschwendet werden, in der das Geld an den Kapitalmärkten arbeiten könnte. Das gilt zumindest für den Teil des Vorsorgevermögens, der nicht kurzfristig benötigt wird.

Police sollte hohe Flexibilität bieten

Fondspolicen sind daher auch für Kunden und Kundinnen im fortgeschrittenen Alter attraktiv. Die zahlenmäßig starke Generation der Babyboomer bietet reichlich Absatzpotenzial. Statt monatlicher Sparbeiträge kann Vermögen per Einmalbeitrag eingezahlt werden. Wichtig dabei ist, dass die Police eine hohe Flexibilität bietet – und zwar nicht nur während der Aufschubphase, sondern ebenfalls in der Ruhestandsphase.

Hier müssen bedarfsgemäße Entnahmen möglich sein und das Guthaben muss weiter in Fonds investiert bleiben können. Ein lebenslanger Tarif – sogenannte Whole-life-Tarife – sind dabei sehr hilfreich, damit nicht unerwartet eine Auszahlung bei Ende der Laufzeit erfolgt. Zusätzliche Steuereffekte hätte man bei diesen Tarifen inklusive – nicht nur Einkommensteuer, sondern auch Erbschaftsteuer können optimiert werden.

Kapital muss nicht in den Ruhestand

Wie hoch die Aktienquote sein sollte, ist individuell unterschiedlich und hängt unter anderem von der Risikobereitschaft ab, aber auch davon, wann voraussichtlich wie viel Kapital benötigt wird. An diesem Bedarf sollte auch das Ablaufmanagement ausgerichtet sein. Für Teile des Vermögens, die erst mit 75 und 80 Jahren gebraucht werden, muss nicht schon zum 60. Geburtstag ein Ablaufmanagement beginnen, sondern die Risikoreduzierung kann später einsetzen. Es gilt: Wer in Rente geht, muss noch lange nicht sein Geld in den Ruhestand schicken.

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Sabine

Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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