Wir haben mal was ausgerechnet © Gerd Altmann / Pixabay
  • Von Andreas Harms
  • 28.06.2023 um 16:54
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lesedauer Lesedauer: ca. 03:35 Min

In Verträgen mit Garantien ist immer ein Teil des Geldes in Zinsanlagen gebunden. Wie viel das ausmacht, und wie es die Rendite drückt, rechnen wir über ein vereinfachtes Modell aus. Dafür nehmen wir fünf Kombinationen aus Garantieniveau und Zinssatz und wenden sie auf Einmalanlagen und Einzahlpläne an.

Fahren wir nun mit Einzahlplänen fort

Bei Einzahlplänen wird es vertrackt. Wir gehen von einer Sparrate von 300 Euro im Monat aus. Das ergibt in 30 Jahren eine Summe von 108.000 Euro. Um den garantierten Betrag zu erreichen, lassen wir einen Teil der Rate ins Sicherungsvermögen fließen, und den Rest in Aktienfonds.

Fall 1: 100 Prozent Garantie, 0 Prozent Zinsen

Bei einer 100-Prozent-Garantie und null Prozent Zinsen liegt die Rendite wieder bei null. Das ist schon mal klar. Doch jetzt verändern wir die Parameter.

Fall 2: 80 Prozent Garantie, 0 Prozent Zinsen

Um die garantierten 86.400 Euro ganz ohne Zins zu erreichen, müssen 240 Euro in den Festzinsteil fließen. 60 Euro gehen damit in Aktienfonds und erzeugen in 30 Jahren 58.772 Euro.

Endvermögen: 145.172 Euro; Gesamtrendite: 1,90 Prozent

Fall 3: 80 Prozent Garantie, 3,0 Prozent Zinsen

Da jetzt wieder Zinsen anfallen, darf die Festzinsrate sinken. Es reichen bereits 149 Euro aus, also nicht einmal die Hälfte. Somit fließen 151 Euro in Aktien, was am Ende 147.909 Euro ergibt. Diese Daten sehen schon deutlich besser aus:

Endvermögen: 234.309 Euro; Gesamtrendite: 4,73 Prozent

Fall 4: 50 Prozent Garantie, 3,0 Prozent Zinsen

Und nun wieder für die Wagemutigen, die lediglich auf garantierte 54.000 Euro bestehen. Dafür langen 93 Euro im Monat. Die übrigen 207 Euro gehen in Aktienfonds und vermehren sich zu 202.763 Euro. Macht ein sehr schönes Gesamtergebnis.

Endvermögen: 256.763 Euro; Gesamtrendite: 5,25 Prozent

Fall 5: 100 Prozent Garantien, 3,0 Prozent Zinsen

Und am Ende gehen wir erneut auf die Komplettgarantie bei vorhandenem Zinssatz ein. Um 108.000 Euro mit 3,0 Prozent zu erreichen, sind 186 Euro vonnöten. Damit sind 114 Euro für Aktienfonds frei – was sich in 30 Jahren zu 111.667 Euro zusammenläppert.

Endvermögen: 219.667 Euro; Gesamtrendite: 4,36 Prozent

Wohlgemerkt: Wir gehen hier noch kein Stück auf Renditejagd, sondern schrauben lediglich am Garantieniveau herum. Die Unterschiede im Resultat sind beträchtlich.

autorAutor
Andreas

Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

kommentare
info@prof-bockholt.de
Vor 1 Jahr

Die Beispiele sind gut, in meinen Vorlesungen müssen die Studentinnen und Studenten kontrollieren, ob die Berechnungen stimmen und welche Parameter da gesetzt wurden. Sinnvoll wäre es in den Beispielen immer vom Nominal-/Sollzins oder Effektivzins zu sprechen. Wie ist denn z. B. Wertentwicklung mathematisch definiert? In der Altersvorsorge haben wir es gesetzlich verordnet auch mit Effektivkosten zu tun. In jedem Fall kümmern Sie sich um die Praxis und schwafeln nicht, das ist hervorragend.

    Andreas Harms
    Vor 1 Jahr

    Hallo Herr Bockholt, zunächst freue ich mich, dass Ihnen der Ansatz gefällt. Natürlich ist es so, dass ich die Renditeannahmen und Parameter noch detaillierter an- und umsetzen kann. Ich achte jedoch immer auch darauf, dass das Modell insgesamt noch übersichtlich und verständlich bleibt und in einen einzigen Artikel passt. Sehen Sie es mir deshalb bitte nach, wenn manches ein wenig grobkörnig wirkt. Ich hoffe, die Botschaft kommt trotzdem an. Viele Grüße, Andreas Harms

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Vor 1 Jahr

Die Beispiele sind gut, in meinen Vorlesungen müssen die Studentinnen und Studenten kontrollieren, ob die Berechnungen stimmen und welche Parameter da gesetzt wurden. Sinnvoll wäre es in den Beispielen immer vom Nominal-/Sollzins oder Effektivzins zu sprechen. Wie ist denn z. B. Wertentwicklung mathematisch definiert? In der Altersvorsorge haben wir es gesetzlich verordnet auch mit Effektivkosten zu tun. In jedem Fall kümmern Sie sich um die Praxis und schwafeln nicht, das ist hervorragend.

    Andreas Harms
    Vor 1 Jahr

    Hallo Herr Bockholt, zunächst freue ich mich, dass Ihnen der Ansatz gefällt. Natürlich ist es so, dass ich die Renditeannahmen und Parameter noch detaillierter an- und umsetzen kann. Ich achte jedoch immer auch darauf, dass das Modell insgesamt noch übersichtlich und verständlich bleibt und in einen einzigen Artikel passt. Sehen Sie es mir deshalb bitte nach, wenn manches ein wenig grobkörnig wirkt. Ich hoffe, die Botschaft kommt trotzdem an. Viele Grüße, Andreas Harms

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