New Yorker Börse (im Hintergrund) 1957: In diesem Jahr erblickte der Aktienindex S&P 500 das Licht des Börsensaals © picture alliance / akg-images
  • Von Andreas Harms
  • 11.08.2022 um 09:20
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Überraschung! Einer der am häufigsten in Fondspolicen auftauchenden Fonds ist ein Indexfonds, ein ETF, auf US-amerikanische Aktien, der iShares Core S&P 500 Ucits ETF. Kann man machen, finden wir. Man sollte allerdings wissen, was das dann bedeutet.

Lust auf ein paar Superlative? Bitte sehr: Der im Jahr 1957 gestartete S&P 500 aus dem Hause Standard & Poor’s ist der erste Index für US-Aktien, deren Mitglieder nach ihrem Börsenwert gewichtet sind. Was übrigens heute Standard ist. Er enthält grundsätzlich 500 US-amerikanische Unternehmen (zurzeit 503) und deckt 80 Prozent des Aktienmarktes eben dort ab. Und er ist einer der bekanntesten Aktienindizes der Welt.

Die 503 Unternehmen haben einen gesamten Börsenwert von 36,6 Billionen US-Dollar. Schätzungsweise 13,5 Billionen Dollar an Anlegergeld folgen dem Index direkt oder orientieren sich an ihm als Vergleichsmaßstab (Englisch: Benchmark). Direkte Indexanlagen auf den S&P 500 ergeben zusammen 5,4 Billionen Dollar. Das entspricht dem Börsenwert aller deutschen Aktien – mal 4,5.

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58,2 Milliarden Dollar davon vereint allein der iShares Core S&P 500 Ucits ETF (ISIN: IE00B5BMR087) auf sich. Als börsennotierter Indexfonds (Exchange Traded Fund, ETF) folgt er direkt dem Aktienindex und baut ihn nach. Auf unserer Liste des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) mit den am häufigsten in Fondspolicen auftauchenden Fonds liegt er auf Rang 2.

Nicht mit Weltindizes kreuzen

Das verblüfft insofern, dass ein Vorsorgeportfolio eigentlich global gestreut sein soll. Das ist der S&P 500 definitiv nicht. Auch beigemischt funktioniert er nur bedingt. Die Indizes MSCI World und MSCI All Countries World sind schon reichlich mit US-Aktien versehen. Ersterer zu über zwei Dritteln, Letzterer zu fast zwei Dritteln. Es ist Unsinn, diese Quote noch zusätzlich zu erhöhen.

Was allerdings blendend funktioniert, ist, wenn man diesen ETF mit weiteren speziellen Fonds für Europa, Asien und vielleicht weiteren Regionen kreuzt. So kann man sich sein eigenes Weltportfolio zusammenstellen und dabei die USA angemessen berücksichtigen.

Denkbar ist auch, dass Anleger den Aktienmarkt als ältesten und größten der Welt bewusst kaufen und auf andere Regionen verzichten. Und über eines gibt es nun wirklich keinen Zweifel: Trotz aller asiatischen Aufholmanöver und europäischen Beschwörungen in den vergangenen Jahrzehnten ist die Börse in New York noch immer das Maß aller Dinge. Bisher hätte man mit einem S&P-500-Investment auch nicht viel falsch gemacht. Das macht den Fonds zur Ansichtssache, wenn auch keiner sonderlich schwierigen.

Seite 2: Sauber gebauter Index, guter ETF, aber …

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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