Entspannt in die Zukunft schauen: Automatisches Umschichten bei Fondspolicen begrenzt das Risiko für Sparer. © picture alliance / PantherMedia | Andriy Popov
  • Von Sabine Groth
  • 15.06.2022 um 14:48
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Ein Ablaufmanagement soll bei Fondspolicen einen plötzlichen Guthabenschwund zum Laufzeitende verhindern. Das hierbei eingesetzte schrittweise Umschichten von Aktienfonds in sichere Anlagen lässt sich allerdings auch umgekehrt – und zwar für den Einstieg – nutzen. Wie das geht, erfahren Sie hier.

Über Jahrzehnte wurde mit großer Disziplin und regelmäßigem Sparen ein Vermögen aufgebaut, das den Ruhestand versüßen soll. Und dann, pünktlich zum Rentenbeginn, kommt der Crash an den Kapitalmärkten und das Vermögen ist plötzlich deutlich geschrumpft. Ein Szenario, das viele fürchten – für das Anbieter von Fondspolicen jedoch Abhilfe geschaffen haben. Ein Ablaufmanagement ist bei modernen Tarifen eine wählbare, kostenlose Standardoption.

Dabei beginnt einige Jahre vor dem Laufzeitende ein automatisches Umschichten des Guthabens. Monat für Monat fließt Geld aus risikoreicheren Fonds in risikoärmere Anlagen, die von einem möglichen Börsencrash weniger stark betroffen wären. So sollen über die Laufzeit erwirtschaftete Gewinne gesichert und ein übermäßiges Abschmelzen des Guthabens vermieden werden. Die Laufzeit des Ablaufmanagements ist oft wählbar. Ein früher Start steht für mehr Sicherheit, allerdings auch für den Verzicht auf Renditechancen.

Gestreckter Einstieg

Automatisches Umschichten lohnt sich jedoch nicht nur zum Laufzeitende und in Richtung Sicherheit. Auch bei Einmalbeträgen zu Anfang oder bei Zuzahlungen während der Laufzeit kann diese Automatik Vorteile und vor allem Sicherheit bringen. Das frische Kapital fließt zunächst in eine risikoarme Anlage und wird über eine festgelegte Laufzeit Schritt für Schritt in risikoreichere Fonds umgeschichtet.

Auch wenn bei langfristigen Anlagen das Motto „Zeit schlägt Zeitpunkt“ gilt, ist es ärgerlich, wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass die Fondsanteile am Höhepunkt einer Aufwärtsphase zu besonders hohen Preisen gekauft wurden. Denn psychologisch kann ein stärkerer Kursrückgang kurz nach dem Einstieg auch als Zeichen für eine Fehlentscheidung gewertet werden. Es kann daher von Vorteil sein, den Einstiegszeitpunkt über einen längeren Zeitraum zu strecken und nicht das gesamte Geld auf einmal zu investieren. Dadurch wird der Cost-Average-Effekt optimal genutzt.

Gerade in Krisenzeiten spielt auch die Psyche eine besondere Rolle. Ist der Kunde aufgrund hoher Unsicherheiten an den Märkten in defensive Anlagen geflohen, ist es wichtig, den Wiedereinstieg in mehr Risiko nicht zu verpassen. Hier hilft ebenfalls ein automatisches Umschichten, das auch schon beginnen kann, wenn die künftige Richtung der Märkte noch ungewiss ist. In unsicheren Zeiten können kleinere Schritte gewählt werden. Grundsätzlich ist allerdings gerade bei Neuanlagen eine zu lange Umschichtungszeit nicht empfehlenswert, denn schließlich soll das Geld an den Aktienmärkten arbeiten und Rendite abliefern.

Steuervorteil beim Umschichten

Und egal, ob Richtung Sicherheit oder Richtung Risiko: Umschichten macht innerhalb von Fondspolicen mehr Spaß als bei der direkten Fondsanlage. Denn während bei Fonds durch Verkäufe realisierte Gewinne im Rahmen des Umschichtens sofort zu versteuern sind, fällt bei fondsgebundenen Versicherungen erst Steuer an, wenn vom Kunden tatsächlich Kapital aus der Police entnommen wird.

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Sabine

Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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