Mit der richtigen Strategie lassen sich Auszahlpläne renditesicher gestalten. © Freepik
  • Von Sabine Groth
  • 16.11.2023 um 14:26
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Bei Auszahlplänen zeigt der bei Fondssparern beliebte Cost-Average-Effekt seine Schattenseiten. Wie Sie sich mit einer geschickten Aufteilung der Anlagesumme gegen die negativen Auswirkungen des Effekts wappnen, ohne ganz auf Renditechancen zu verzichten.

Fondssparer kennen ihn, den Cost-Average-Effekt. Dieser Durchschnittskosteneffekt kann langfristigen Sparern die Angst vor Schwankungen ihrer Fonds nehmen. Insbesondere bei Aktienfonds geht es häufig auf und ab. Wer regelmäßig monatlich für einen festen Betrag Anteile an einem Aktienfonds kauft, bekommt für sein Geld mal mehr mal weniger Anteile. Der Clou: Gerade wenn der Fondspreis niedrig ist, gibt es mehr Anteile. Man kauft also viel, wenn es günstig ist, und wenig, wenn es teuer ist. Das drückt den durchschnittlichen Kaufpreis nach unten. Besonders gut zeigt sich der Effekt bei stark schwankenden Fonds.

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Was beim Ansparen ein Vorteil ist, dreht sich beim Auszahlplan – ob in der Fonds-Direktanlage oder innerhalb einer Fondspolice – in einen Nachteil. Hier führen Fondspreis-Schwankungen zu einem negativen Effekt (Yield-Average-Effekt). Wird jeden Monat ein fester Betrag aus dem Fondsvermögen ausgezahlt, werden in gut laufenden Märkten bei hohen Fondspreisen relativ wenige Anteile verkauft.

Im Kurstief hingegen, also wenn man eigentlich gar nicht verkaufen sollte, müssen besonders viele Anteile veräußert werden, um den Monatsbetrag auszahlen zu können. Es entsteht ein typisches zyklisches Verhalten, was bei langfristigen Anlagen – und bei Auszahlplänen im Besonderen – generell ungünstig ist. In schlechten Marktphasen kann das Vermögen daher deutlich schneller aufgezehrt werden als gewünscht.

Gut vorbereitet auf schwache Marktphasen

Um diesen Yield-Average-Effekt zu mindern, könnte anstelle der Auszahlung eines fixen Betrags monatlich eine fixe Anzahl an Fondsanteilen verkauft werden. So werden nicht extra viele Anteile zu Schleuderpreisen veräußert, und es wäre von vornherein klar, wie lange das Kapital reicht. Gar nicht klar wäre allerdings, wie viel Geld auf dem Konto landet. Wer auf diese monatliche Überraschung verzichten möchte, sollte lieber einen anderen Weg wählen.

Die Zwei-Topf-Lösung

Dies könnte eine Zwei-Topf-Lösung sein. Ein Teil des Guthabens wird in eine schwankungsarme oder gar schwankungslose Anlage umgeschichtet. Aus diesem Topf wird der Auszahlplan bedient. So können die negativen Auswirkungen des Yield-Average-Effekts gemindert werden. Marktverwerfungen führen dann nicht mehr zu einem übermäßigen Kapitalverzehr. Der Rest des Kapitals im zweiten Topf kann weiterhin mit Aktienfonds die Chancen der Kapitalmärkte nutzen.

Im Laufe der Zeit muss der Sicherungstopf wieder aufgefüllt werden. Idealerweise werden dazu gute Marktphasen genutzt, um die Aktienfondsanteile möglichst gewinnbringend zu verkaufen. Der Vorteil von Fondspolicen gegenüber der Direktanlage: Wie in der Ansparphase fallen auch hier bei Umschichtungen zunächst keine Steuern auf erzielte Gewinne an. Erst wenn diese mit der monatlichen Auszahlung realisiert werden, bekommt der Fiskus seinen Teil.

Zum Nachlesen: Unsere Serie „Fondspolicen: So vermeiden Sie typische Beratungs-Fehler“

>> Hier geht es zu Teil 1: Flexibilität ist Trumpf

>> Hier geht es zu Teil 2: Verlieren Sie nicht die Übersicht im Fondslabyrinth

>> Hier geht es zu Teil 3: Achten Sie auf ein flexibles Ablaufmanagement

>> Hier geht es zu Teil 4: Vergessen Sie nicht die zweite Halbzeit

>> Hier geht es zu Teil 5: Ein Ablaufmanagement sollte wirklich sicher sein

>> Hier geht es zu Teil 6: Auszahlplan oder Rente? – So handeln Sie richtig

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Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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