- Von Lorenz Klein
- 23.01.2023 um 08:59
Bei den Einschätzungen des Lebensstandards in der Rentenphase hat sich hierzulande gehörig Pessimismus breitgemacht. Das ergab der Jahresvergleich des „DIA Deutschland-Trend Vorsorge“. Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) beauftragt das Meinungsforschungsinstitut INSA Consulere einmal im Jahr damit, die Erwartungen der Deutschen zur Altersvorsorge repräsentativ abzufragen.
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Gingen 2021 noch 62 Prozent davon aus, dass im Alter Abstriche bei der Lebensführung gemacht werden müssen, waren es zum Jahreswechsel 2022/23 bereits 74 Prozent. Lediglich 20 Prozent nehmen an, dass sie ihren Lebensstandard werden halten können – 2021 meinten dies noch 29 Prozent.
Positiv: Der Anteil der Garnicht-Vorsorger geht zurück
Laut DIA tragen diese Erwartungen dazu bei, dass die Vorsorge fürs Alter verstärkt werden müsse. So sind nur 28 Prozent der Befragten der Meinung, dass sie bereits ausreichend fürs Alter vorgesorgt haben. „Dieser Anteil ist seit mehreren Jahren nahezu konstant“, fügen die Experten hinzu. 36 Prozent schätzen demnach ihre Vorsorge als unzureichend ein, wollen aber zumindest in den nächsten zwölf Monaten mehr dafür unternehmen. Im vergangenen Jahr planten dies lediglich 31 Prozent und im ersten Corona-Jahr mit all seinen Einschränkungen und Lockdowns waren es sogar nur 25 Prozent.
Positiv ist aus Sicht der DIA-Verantwortlichen zudem, dass der Anteil jener sinkt, die zwar ihre Altersvorsorge als ungenügend ansehen, aber dennoch in den nächsten zwölf Monaten dagegen nichts unternehmen wollen oder können – die „Hat ja eh alles keinen Sinn“-Fraktion, wenn man so will. Mit 36 Prozent ist diese Gruppe zwar genauso groß wie die Gruppe der aktiven Vorsorger, fällt gegenüber den beiden Vorjahren aber deutlich ab (2020: 47 Prozent, 2021: 41 Prozent).
Die Inflation und die Ankündigung einer Rezession haben offenkundig in den Erwartungen der Menschen tiefe Spuren hinterlassen. Aber rund ein Drittel hat mit Blick auf die finanzielle Absicherung des Lebensabends die richtige Schlussfolgerung gezogen“, resümiert DIA-Sprecher Klaus Morgenstern.
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