- Von Lorenz Klein
- 29.11.2022 um 15:21
Zugleich fordert eine große Mehrheit der „Generation Mitte“ (78 Prozent) eine Ausweitung der staatlichen Entlastungsprogramme zur Inflationsbekämpfung. Nur acht Prozent halten die bisherigen Maßnahmen für ausreichend. Und nach dem mehrheitlichen Willen der Befragten (56 Prozent) sollen die finanziellen Entlastungen auch weiterhin der Gesamtbevölkerung zugutekommen. Nur 37 Prozent plädieren dafür, vor allem sozial Schwächere zu entlasten.
Dabei scheint sich eine gewisse „Der Staat hilft immer nur den anderen“-Mentalität breit zu machen. Denn nur eine kleine Minderheit der Befragten glaubt, dass ihr die Maßnahmen der Regierung persönlich Vorteile brächte – nur 5 Prozent bejahen dies, während 42 Prozent Nachteile sehen. „Zuletzt waren vor 20 Jahren ähnlich kritische Ergebnisse zu verzeichnen, als die damalige rot-grüne Regierung auf die Wachstumsschwäche mit der Agenda 2010 reagierte“, kommentiert Marktforscherin Renate Köcher.
Insgesamt hätten die 30- bis 59-Jährigen heute vielmehr als noch vor einem Jahr den Eindruck, dass ihre Interessen von der Bundesregierung nicht ausreichend berücksichtigt würden. Während das Stimmungsbild vor einem Jahr geteilt gewesen sei, hätten heute nur noch 14 Prozent den Eindruck, dass die Regierung die Interessen der mittleren Generation ausreichend berücksichtige. 61 Prozent erheben dagegen den Vorwurf, dass ihre Interessen nur unzureichend berücksichtigt werden.
Auch wenn die „Generation Mitte“ alles andere als zuversichtlich auf die kommenden Monate schaut: GDV-Hauptgeschäftsführer Asmussen rät dazu, die Umfrageergebnisse einzuordnen: „Die Sorgen vor Inflation und hohen Energiekosten sind berechtigt und in vielen Fällen sicher für den Einzelnen auch schwer verkraftbar. Für die deutsche Wirtschaft insgesamt sind die kurzfristigen Folgen aber womöglich weniger dramatisch als bislang befürchtet.“ So verweist Asmussen darauf, dass der Oktober wärmer gewesen sei als erwartet, die Gasspeicher seien gefüllt und die Konjunkturentwicklung sei im dritten Quartal „überraschend knapp positiv“ ausgefallen.
Wer gehört der „Generation Mitte“ an?
„Die mehr als 35 Millionen 30- bis 59-Jährigen in Deutschland stehen mitten im Berufsleben, erziehen Kinder und finanzieren die sozialen Sicherungssysteme“, erklärt der GDV. Sie stellen demnach 70 Prozent der Erwerbstätigen dar und erwirtschaften über 80 Prozent der steuerpflichtigen Einkünfte. Die „Generation Mitte“ sei damit der „Leistungsträger“ unserer Gesellschaft.
Über die Studie
Der GDV beauftragt das Institut für Demoskopie Allensbach seit 2013, dieser breiten Bevölkerungsschicht einmal jährlich den Puls zu fühlen und ihre Einstellungen, Erwartungen und Ängste zu erforschen. Für die repräsentative Untersuchung Generation Mitte 2022 haben die Demoskopen zwischen Ende September und Anfang Oktober insgesamt 1.050 Männer und Frauen im Alter zwischen 30 und 59 Jahren befragt.
Ludger Schillmöller
Vor 2 JahrenKaum bekommt diese “Wohlfühlgeneration” Gegenwind schon fängt sie an zu jammern und muss auf die Couch.
Eurone
Vor 2 JahrenZur Rettung dieses von grün-rot-gelb-schwarz geschundenen Landes wird es wohl ohne eine baldige AfD-Allein-Regierung nicht gehen.
2 Kommentare
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kommentierenLudger Schillmöller
Vor 2 JahrenKaum bekommt diese “Wohlfühlgeneration” Gegenwind schon fängt sie an zu jammern und muss auf die Couch.
Eurone
Vor 2 JahrenZur Rettung dieses von grün-rot-gelb-schwarz geschundenen Landes wird es wohl ohne eine baldige AfD-Allein-Regierung nicht gehen.