Fordert eine Rentenreform: Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der Partei Die Linke, bei einer Bundestagsdebatte. © picture alliance/dpa | Michael Kappeler
  • Von Achim Nixdorf
  • 16.01.2023 um 14:07
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 00:60 Min

Millionen Frauen steuern im Alter auf eine Mini-Rente zu – selbst nach 40 Jahren im Job. Das geht aus einer Anfrage der Linkspartei beim Bundesarbeitsministerium hervor. Linksfraktionschef Dietmar Bartsch spricht von einer „Rutschbahn in die Altersarmut“ und fordert eine Rentenreform nach dem Vorbild Österreichs.

Mehr als ein Drittel aller Frauen, die in Deutschland Vollzeit arbeiten, droht nach 40 Arbeitsjahren eine Rente von 1.000 Euro oder weniger im Monat. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums (BMAS) auf eine Anfrage der Linken hervor, über die das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Demnach sind rund 2,7 Millionen Frauen betroffen. Bei 7,1 Millionen Vollzeit-Arbeitnehmerinnen entspricht das einem Anteil von rund 38 Prozent.

Wie aus der Antwort des Ministeriums außerdem hervorgeht, müssen Beschäftigte derzeit 40 Jahre lang durchgehend 2.844 Euro brutto im Monat verdienen, um auf eine Nettomonatsrente von 1.000 Euro zu kommen. Für einen Anspruch auf 1.200 Euro Rente bräuchten Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen 40 Jahre lang einen Bruttomonatslohn von 3.413 Euro.

Die Daten zeigen darüber hinaus, dass Frauen überproportional von geringen Renten betroffen sind. So ist zwar nur ein knappes Drittel aller Vollzeitbeschäftigten weiblich, nämlich insgesamt 32,6 Prozent. Unter den Vollzeitbeschäftigten mit geringen Renten liegt der Frauenanteil jedoch deutlich höher: 48,5 Prozent der Vollbeschäftigten, die auch nach 45 Arbeitsjahren eine Rente unter 1.000 Euro erwartet, sind weiblich.

Bartsch: „katastrophale Zahlen“

„Das sind katastrophale Zahlen, Millionen Frauen droht eine Rutschbahn in die Altersarmut“, sagt Linksfraktionschef Dietmar Bartsch. Die Rekordinflation mache eine große Rentenreform überfällig. „Dafür sollte die Ampel nach Österreich schauen. Dort zahlen alle mit ihrem Erwerbseinkommen ein – auch Politiker, Selbstständige, Manager und Beamte. Die Renten sind im Schnitt 800 Euro höher.“

autorAutor
Achim

Achim Nixdorf

Achim Nixdorf war von April 2019 bis Mai 2024 Content- und Projekt-Manager bei Pfefferminzia. Davor arbeitete er als Tageszeitungs- und Zeitschriftenredakteur mit dem Fokus auf Verbraucher- und Ratgeberthemen.

kommentare
Matthias Schäfer
Vor 2 Jahren

Dann sollten die Linken doch Anfangen damit in Rente und gesetzliche Krankenversicherung zu bezahlen.

Hinterlasse eine Antwort

kommentare
Matthias Schäfer
Vor 2 Jahren

Dann sollten die Linken doch Anfangen damit in Rente und gesetzliche Krankenversicherung zu bezahlen.

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Skip to content