- Von Andreas Harms
- 16.08.2022 um 15:32
Ein paar Zahlen als Beispiel (Stand: 15. August 2022, gemessen an Indizes der ICE-Plattform): Mit über alle Laufzeiten gemischten Bundesanleihen hätte man in den vergangenen zehn Jahren 8,4 Prozent verdient. Mit französischen Staatsanleihen wären es bereits 14,1 Prozent gewesen und mit italienischen sogar 44,0 Prozent. Allerdings immer vorausgesetzt, dass die Länder weiter zahlen konnten. Was ja bislang noch der Fall ist.
Die besten Zeiten dürften aber erst einmal vorbei sein, auch für die Anleihen anderer Euroländer. Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen von Euroländern sehen heute, am 16. August 2022, so aus:
- Deutschland: 0,93 Prozent
- Frankreich: 1,49 Prozent
- Italien: 3,03 Prozent
Die Europäische Zentralbank entlastet ganz unverhohlen Staaten, indem sie Anleihen kauft, dadurch deren Renditen drückt und sich somit in den Dienst der Politik stellt. Und die ist stets an niedrigen Zinsen interessiert. Man darf also getrost davon ausgehen, dass Renditen von Staatsanleihen die Inflation nicht mehr allzu weit übertreffen werden – wenn überhaupt. „Wir werden höchstwahrscheinlich nicht mehr zu Renditen von 6 bis 8 Prozent zurückkehren. Dafür sind die Länder viel zu hoch verschuldet“, bestätigt auch Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei der Investmentgesellschaft J.P. Morgan Asset Management (JPMAM). „Die finanzielle Repression wird uns noch viele Jahre begleiten.“
Zweiter Teil: Aktien im Inflations-Check
Natürlich ist es nicht sonderlich elegant, eine Serie über inflationsfeste Altersvorsorge mit einer Anlageklasse zu starten, die dafür nicht infrage kommt. Aber vielleicht steigert das ein bisschen die Spannung. Denn im zweiten Teil geht es um das Mittel der Wahl, nämlich um Aktien. Sie finden den Bericht hier.
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