Arbeiter in einer Goldmine in Peru: Aktien von Goldminenbetreibern bieten Zugang zum Goldinvestment © picture alliance / AA | Sebastian Castaeda
  • Von Andreas Harms
  • 29.08.2022 um 16:55
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lesedauer Lesedauer: ca. 05:20 Min

Das Inflationsgespenst ist zurück und setzt Altersvorsorge unter Druck. Doch wie wehrt man es ab? Wir stellen in einer Serie Anlageklassen auf den Prüfstand. Diesmal gehen wir auf Gold ein, den ultimativen Inflationsschutz. Oder doch nicht?

Und zu guter Letzt haben wir nachgesehen, welche Indexfonds (ETFs) für Goldaktien es gibt. Auf der Plattform Just-ETF sind sie nicht extra aufgeführt, sondern in die Kategorie „Grundstoffe“ eingebettet. Acht Stück sind derzeit in Deutschland erhältlich. Laut Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, TER) am Günstigsten sind der UBS ETF Solactive Global Pure Gold Miners Ucits ETF (IE00B7KMNP07) mit 0,43 Prozent im Jahr und der Vaneck Gold Miners Ucits ETF (IE00BQQP9F84) mit 0,53 Prozent. Der größte ETF kommt von – na, klar – Blackrock mit dem iShares Gold Producers Ucits ETF (IE00B6R52036), der derzeit 1,5 Milliarden Euro fasst.

Vor- und Nachteile von Goldaktienfonds

Und warum Goldaktienfonds? Sie bringen einerseits den Vorteil mit sich, dass solche Unternehmen Dividenden zahlen. Damit ist die Goldposition nicht so tot wie ein Barren, sondern bringt laufende Erträge. Außerdem reagieren solche Aktienfonds normalerweise gehebelt auf den Goldpreis. Denn ein höherer Goldpreis bedeutet höhere Einnahmen für die Unternehmen bei normalerweise gleichen Kosten – also direkt höhere Gewinne.

Ein Rechenbeispiel: Angenommen, ein Unternehmen fördert Gold für 1.500 Dollar je Unze. Bei einem Goldpreis von 1.700 Dollar beträgt der Gewinn 200 Dollar. Steigt der Goldpreis um 12 Prozent von 1.700 auf 1.900 Dollar, verdoppelt sich der Gewinn je Unze von 200 auf 400 Dollar. Und der Gewinn ist nach wie vor eine maßgebliche Größe für den Aktienkurs.

Gold-Hebel wirkt nach oben und nach unten

Allerdings wirkt der Hebel in beide Richtungen, weshalb Goldaktionäre in schwachen Goldphasen wie von Sommer 2011 bis Ende 2015 wirklich bittere Zeiten durchmachten. Damals fiel der Unzenpreis von über 1.800 Dollar auf knapp über 1.000 Dollar. Der Blackrock World Gold verlor in derselben Zeit zwei Drittel seines Werts – und ist damit keine Ausnahme. Solche Extremfälle zeigen, dass Goldaktienfonds – wie der Begriff „Aktie“ schon nahelegt – den Gefühlen der Börse mit ausgeliefert sind. Das muss nicht schlimm sein, man sollte es aber wissen.

Im vierten Teil unserer Serie über inflationsfeste Anlagen geht es um ein anderes Gold, nämlich Betongold. Es geht dann nämlich um Immobilien. Sie finden den Beitrag hier.

Anmerkung: In der ursprünglichen Fassung des Artikels stand, dass das Rekordhoch des Goldpreis Anfang der 80er-Jahre über 1.800 Dollar betragen habe. Das stimmt nicht, das Hoch lag im Januar 1980 bei 850 Dollar. Wir haben den Fehler korrigiert und bitten Sie um Entschuldigung.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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