- Von Andreas Harms
- 26.06.2023 um 14:43
Der Rest sind Anleihen rund um den Globus sowie eine kleine Portion Immobilien und Alternative Investments. Zu Letzteren zählt man auch Direktbeteiligungen (Private Equity) und Hedgefonds.
Alles in allem eine solide Mischung, mit der langfristig zweifellos nichts schiefgeht. In der Tat fuhr der Fonds seit Auflegung Anfang 2004 ein jährliches Plus von 4,7 Prozent ein (Stand: 31. Mai 2023). Doch kurzfristig schwankt natürlich auch er mit den Märkten – in den vergangenen zwölf Monaten hat er zum Beispiel wegen der Wirtschaftskrise 3,2 Prozent verloren.
Deshalb hat sich Canada Life etwas einfallen lassen: Neben dem normalen Wert veröffentlicht sie jedes Jahr auch einen geglätteten Wertzuwachs, der nie ins Minus rutschen darf. Der seit April geltende Wert liegt bei 1,7 Prozent, der davor betrug 1,5 Prozent. In Zeiten wie diesen ist das durchaus ein Wort.
Man könnte das mit den von anderen Versicherern jährlich ausgerufenen Überschussbeteiligungen vergleichen – nur dass unter der Haube deutlich mehr Aktien stecken als in den Deckungsstöcken. Zum Rentenbeginn garantiert der Versicherer 90 Prozent der eingezahlten Beiträge.
Garantiegeschäft überwiegt
Kurzzeitig mag es so scheinen, als würde sich Canada Life mit Renditeversprechen und Garantie weit aus dem Fenster lehnen. Über die Jahre dürfte sich das allerdings mit guten Kapitalmarktjahren ausgleichen, in denen der tatsächliche UWP-Ertrag deutlich über dem geglätteten Wert liegt. Und dass die Kunden das alles nicht schamlos ausnutzen und Canada Life damit in die Bredouille bringen, dafür sorgen einige Regeln, Maximalbeträge und Mindesthaltedauern, die in den Versicherungsbedingungen niedergeschrieben sind.
Und in welche Richtung läuft das Geschäft? „Tatsächlich überwiegt bei uns das garantierte Geschäft“, berichtet auch Igor Radović, Direktor Produkt- und Vertriebsmanagement bei Canada Life. „Kunden möchten nicht komplett auf Sicherheit verzichten. Aber an eine Rückkehr der Klassik glauben wir nicht. Das Sparen mit Aktien hat sich bewährt, das erkennen auch die Kunden.“ Damit deckt sich sein Eindruck mit dem der Hanse-Merkur.
Es bestätigt sich einmal mehr das Bild: Ganz weg von ihren Garantien wollen viele Deutsche nach wie vor nicht. Doch mit neuen oder erhöhten Garantiemodellen kommen die Versicherer nicht aus der Deckung, stellt DAV-Chef Happacher fest. Somit dürfte es erst mal bei dem bleiben, was IVFP-Chef Michael Hauer beobachtet hat: „Die Produktwelt hat sich zum Vorjahr kaum verändert. Es gibt weiterhin fast keine Produkte mit 100 Prozent Beitragsgarantie in der fondsgebundenen Tarifwelt.“ Also müssen eben weiter 80 Prozent reichen. Oder weniger.
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