In der Beratung lassen sich Bedenken gegenüber Fondspolicen schnell ausräumen. © pch.vector/freepik
  • Von Sabine Groth
  • 27.07.2022 um 11:31
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:25 Min

Fondspolicen haben an Beliebtheit gewonnen. So mancher Kunde hat jedoch noch Bedenken. Die lassen sich schnell ausräumen. Schließlich ebnen Fondspolicen den für die Altersvorsorge so wichtigen Weg zu renditestarken Aktienmärkten, und überzeugen mit hoher Flexibilität und Steuervorteilen.

Vorbehalt 1: Aktien sind viel zu risikoreich

Über Fondspolicen können Kunden an den Kapitalmärkten investieren. Im Angebot sind mehrere Arten von Fonds und gemanagten Depots, die ein unterschiedliches Risiko-Rendite-Profil aufweisen. Fondspolice bedeutet also nicht zwingend Aktienfonds. Wer langfristig über regelmäßige Einzahlungen Vermögen aufbauen will, zum Beispiel für die Altersvorsorge, sollte jedoch gerade in den frühen Jahren die Renditechancen der Aktienmärkte voll nutzen.

Vor Schwankungen müssen Kunden keine Angst haben. Die gehören dazu. Und insbesondere, wenn ihnen etwas mulmig ist, weil die Kurse eingebrochen sind, können sie sich auch freuen. Denn dann investieren sie besonders günstig und erhalten für ihren fixen monatlichen Beitrag mehr Fondsanteile als zu Hochzeiten an der Börse. Über eine lange Laufzeit können Kunden so bei schwankenden Anlagen von einem günstigen Durchschnittskaufpreis (Cost-Average-Effekt) profitieren, der sich positiv auf die Gesamtrendite auswirkt.

Vorbehalt 2: Jetzt ist kein guter Einstiegszeitpunkt

Zinswende, hohe Inflation, Krieg in der Ukraine: Gerade jetzt sind die Unsicherheiten wieder besonders groß an den Finanzmärkten. Geht es weiter bergab bei Aktien oder ist jetzt schon ein günstiger Kaufzeitpunkt? Nicht nur aktuell, diese Ungewissheit über die künftige Aktienmarktentwicklung gibt es immer, auch für Experten.

Wie es wirklich läuft, weiß man erst im Nachhinein. Selbst, wenn es nach Start der Police erst einmal weiter nach unten gehen sollte, ist das auf lange Sicht unerheblich. Man nutzt, wie unter Punkt 1 beschrieben, günstige Kaufkurse. Kurzum: Für langfristige Sparer gibt es nicht den einen richtigen Einstiegszeitpunkt. Viel wichtiger, als diesen zu finden, ist es, anzufangen. Denn Zeit ist beim Vermögensaufbau einer der wichtigsten Faktoren.

Vorbehalt 3: Ohne Garantien drohen Verluste

Auch wenn die Leitzinsen wieder anziehen und die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen endlich das negative Terrain verlassen hat, sind die Zinsen für Sparer immer noch sehr niedrig. Eine Beitragsgarantie ist dadurch weiterhin teuer und belastet die erzielbare Rendite enorm.

Für eine auskömmliche Altersvorsorge mit Garantie wären deutlich höhere Beiträge erforderlich, die für viele jenseits des Möglichen liegen. Daher sollte auf feste Beitragsgarantien verzichtet werden. Zumal sie bei langfristigen Anlagen ohnehin unnötig sind. Und damit kurz vor Auszahlung das aufgebaute Vermögen nicht plötzlich in sich zusammensackt, bieten moderne Fondspolicen ein Ablaufmanagement an. Das Kapital wird schrittweise über Jahre aus dem Risiko genommen und in sicherheitsorientierte Anlagen umgeschichtet. So sollen Verluste auf Beitragsebene verhindert und bereits erzielte Gewinne zumindest teilweise gesichert werden.

Vorbehalt 4: Bei der direkten Fondsanlage ist die Flexibilität viel höher

Das traf früher sicherlich zu. Heute gilt das nicht mehr. Versicherer haben die Flexibilität deutlich erhöht. Das betrifft nicht nur Beitragszahlungen und Entnahmemöglichkeiten. Auch die Fondsauswahl hat an Vielfalt gewonnen. Ob renditestarke Aktienfonds, Multi-Asset-Fonds, risikoarme Anlagen, nachhaltige Fonds, ETFs oder gemanagte Depots – der Kunde hat die Qual der Wahl.

Er kann während der Laufzeit Fonds wechseln und sein Vermögen umschichten. Und zwar ohne dass sofort Steuern oder erneute Anlagekosten anfallen. Das ist ein klarer finanzieller Vorteil gegenüber der Direktanlage. Und für den Ruhestand bietet die Police neben vielen anderen Auszahlungsmöglichkeiten eine Option, mit der eine Fondsanlage nicht aufwarten kann: die Absicherung des Langlebigkeitsrisikos über eine lebenslange Verrentung.

Vorbehalt 5: Fondspolicen sind teuer im Vergleich zur direkten Fondsanlage

Bei einer Fondspolice fallen Versicherungskosten an, die bei einer Direktanlage nicht entstehen. Im Gegenzug bieten Versicherer zunehmend Fondsportfolios an, die niedrigere jährliche Gebühren aufweisen als die klassischen Privatanleger-Portfolios. Zudem fallen in der Regel keine Ausgabeaufschläge an und die Versicherer erstatten teilweise über eine Überschussbeteiligung einen Teil der Kosten des Fondsmanagements. Zusätzliche Depotgebühren gibt es ebenfalls nicht.

Das Hauptargument in Sachen Kosten sind jedoch die steuerlichen Vorteile von Fondspolicen, sowohl während der Ansparphase als auch bei Kapitalauszahlungen. Diese wiegen die Versicherungskosten häufig auf oder überkompensieren sie sogar. Steuern sind bei der Altersvorsorge ein häufig unterschätzter Kostenblock und sollten bei einer vergleichenden Hochrechnung berücksichtigt werden.

autorAutorin
Sabine

Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

kommentare
Ditmar Gall
Vor 2 Jahren

Liebe Frau Groth,
alles zu pauschal, da hätte ich bei Ihrer Erfahrung mehr erwartet.
LG
D.Gall

Hinterlasse eine Antwort

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Ditmar Gall
Vor 2 Jahren

Liebe Frau Groth,
alles zu pauschal, da hätte ich bei Ihrer Erfahrung mehr erwartet.
LG
D.Gall

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