Auszahlplan aus einer globalen Aktienanlage, einer Festzinsanlage und einer Mischung aus beidem © Quellen: MSCI, eigene Berechnung; Illustration: Nuthawut / stock.adobe.com
  • Von Andreas Harms
  • 25.05.2023 um 13:32
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lesedauer Lesedauer: ca. 06:15 Min

Wenn es darum geht, als Sparer in die Vorsorge einzusteigen, haben sich Aktienfonds in der Angebotswelt fest etabliert. Geht es aber um den Ausstieg, also um die Rentenphase, ist das bei Weitem nicht der Fall. Allerdings gibt es einige Modelle von Versicherern, die Aktienfonds auch dort schon mit einbetten. Wir nennen und erklären einige von ihnen.

Allerdings hat die Sache trotzdem einen Haken, denn auch die Continentale muss ja die lebenslange Rente irgendwie hinbekommen. Deshalb bestimmt sie selbst, in welchem Verhältnis das Investment- und das Sicherungsvermögen im Gesamtvermögen zueinander stehen. Läuft es an der Börse mal schlecht, „kann es aufgrund des Mechanismus zur Aufteilung des Vertragsguthabens im Rentenbezug erforderlich sein, dass wir einen Teil des Fondsguthabens im Rentenbezug in das Absicherungsguthaben im Rentenbezug umschichten müssen“, heißt es in den Bedingungen. Umgekehrt: Läuft es an der Börse gut, schichtet der Versicherer zurück in den Markt. Im Extremfall kann das Vermögen komplett aus Aktien- oder aber komplett aus Sicherungsvermögen bestehen.

Sicheres System, aber mit Mängeln

Dieser Ansatz hört auf den schönen Namen Constant Proportion Portfolio Insurance (CPPI). Zuweilen kommt noch ein I für Individual davor. Vorteil: Er ist sehr sicher. Nachteil: Es kostet einen Haufen Rendite, weil es noch nie eine gute Idee war, mitten im Crash noch zu verkaufen. Eigentlich sollte man nachkaufen, wenn es gekracht hat, und eher verkaufen, wenn es gut lief. CPPI macht es aber genau umgekehrt.

Wie fein sich die Angebote zuweilen unterscheiden, zeigt ein Vergleich mit der Genius Privatrente der Württembergischen. Wählt man dort die fondsgebundene Rente, geht ein Teil des Vermögens in einen Wertsicherungsfonds. Dann setzt sich die Rente wieder aus einer Garantie- und einer Überschuss-aus-dem-Fonds-Rente zusammen – ebenfalls jedes Jahr neu ermittelt. Der Wertsicherungsfonds funktioniert im Prinzip wie das CPPI-System der Continentalen. Nur dass alles in einem einzigen Wertsicherungsfonds stattfindet, über den die Württembergische wacht. Dafür stellt sie in einem Zusatz sicher, dass die Gesamtrente gegenüber dem Vorjahr nie mehr als 3 Prozent fallen darf. Auch wenn es auf dem Börsenparkett noch so mies läuft.

Nun muss man aber festhalten: Mit einer echten Aktienrente hat das alles nicht allzu viel zu tun. Weshalb sich Nico Hüsch zum Beispiel für solche Modelle auch nicht sonderlich begeistern kann. Der Geschäftsführer des gleichnamigen Versicherungsmaklers aus Hamburg bevorzugt es deshalb, wenn seine Kunden die Rentenphase möglichst spät antreten. „Man kann das Guthaben ja noch liegen lassen und bei Bedarf darüber verfügen. Meistens bis zu einem Alter von 85 Jahren“, sagt Hüsch. Wobei erste Versicherer diese Spanne sogar schon bis 88 Jahre ausdehnen. Was dann übrig ist, schichten Hüschs Kunden entweder in ein separates Wertpapierdepot um (und beenden damit den Versicherungsvertrag), oder sie treten doch die lebenslange Rente an. Die könnte dann trotz der Entnahmen ansehnlich ausfallen, schließlich hat auch die statistische Restlebenszeit kräftig abgenommen.

Nur begrenzt freie (Anlage-)Hand

Ein Vorreiter in diese Richtung ist die Swiss Life mit ihrem Tarif Investo, bei dem man sich erst mit 88 Jahren endgültig entscheiden muss, ob man Vermögen oder Rente will. Bis dahin kann man das Geld in den Fonds liegenlassen oder teilweise oder komplett verrenten. Sobald man einen Teil des Guthabens verrentet, teilt Swiss Life ihn auf ein Basis-, ein zentrales und ein ergänzendes Investment auf. Das Basisinvestment bezeichnet Swiss Life als risikofrei. Es soll wie auch anderswo sicherstellen, dass die Garantierente nicht gefährdet ist.

Seite 3: Manche Versicherer bieten echte Auszahlpläne

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Andreas

Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

kommentare
Franz Prauser
Vor 1 Jahr

Hallo Herr Harms,
bezug nehmend auf 2 Artikel die gleiches meinen aber dennoch unterschiedliche Ergebnisse haben.
“Am Modell durchgerechnet” kommt man auf Ergebnisse von 233.499,- & 227.065,- mit Vorsprung Mischdepot.
Bei “Vermögen vernünftig verbrauchen” auf 313.682,- & 267.523,- mit dem besseren Resultat für den MSCI World, obwohl m.E. alle Parameter identisch sind. Eine Erklärung hierfür könnte ich gut gebrauchen….
Haben Sie eine Erklärung hierfür!?!

    Andreas Harms
    Vor 1 Jahr

    Hallo Herr Prauser, das erkläre ich Ihnen sehr gerne. Die Rechnungen haben zwei Unterschiede. “Am Modell durchgerechnet” entstand ein paar Monate nach dem ersten Artikel und ist sozusagen eine erweiterte Fassung der darin enthaltenen Rechnung. Dafür habe ich die Daten aktualisiert, der Chart startet drei Monate später und endet auch drei Monate später. Gerade in dem turbulenten Jahr 1998 entstanden dadurch enorm andere Kaufkurse. Außerdem habe ich in der neuen Rechnung die erwähnten 0,3 Prozent Gebühren für die Aktienanlage neu mit eingerechnet, die tauchen in der anderen Geschichte noch nicht auf. Ich finde, dass die ganze Rechnung damit noch realistischer wird. Nun könnte man mir vorhalten, dass ich das schon in der älteren Rechnung auch hätte machen sollen. Dazu muss ich sagen: stimmt, habe ich aber leider nicht. Ich hoffe, Ihnen helfen meine Auskünfte weiter. Viele Grüße, Andreas Harms

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Franz Prauser
Vor 1 Jahr

Hallo Herr Harms,
bezug nehmend auf 2 Artikel die gleiches meinen aber dennoch unterschiedliche Ergebnisse haben.
“Am Modell durchgerechnet” kommt man auf Ergebnisse von 233.499,- & 227.065,- mit Vorsprung Mischdepot.
Bei “Vermögen vernünftig verbrauchen” auf 313.682,- & 267.523,- mit dem besseren Resultat für den MSCI World, obwohl m.E. alle Parameter identisch sind. Eine Erklärung hierfür könnte ich gut gebrauchen….
Haben Sie eine Erklärung hierfür!?!

    Andreas Harms
    Vor 1 Jahr

    Hallo Herr Prauser, das erkläre ich Ihnen sehr gerne. Die Rechnungen haben zwei Unterschiede. “Am Modell durchgerechnet” entstand ein paar Monate nach dem ersten Artikel und ist sozusagen eine erweiterte Fassung der darin enthaltenen Rechnung. Dafür habe ich die Daten aktualisiert, der Chart startet drei Monate später und endet auch drei Monate später. Gerade in dem turbulenten Jahr 1998 entstanden dadurch enorm andere Kaufkurse. Außerdem habe ich in der neuen Rechnung die erwähnten 0,3 Prozent Gebühren für die Aktienanlage neu mit eingerechnet, die tauchen in der anderen Geschichte noch nicht auf. Ich finde, dass die ganze Rechnung damit noch realistischer wird. Nun könnte man mir vorhalten, dass ich das schon in der älteren Rechnung auch hätte machen sollen. Dazu muss ich sagen: stimmt, habe ich aber leider nicht. Ich hoffe, Ihnen helfen meine Auskünfte weiter. Viele Grüße, Andreas Harms

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