- Von Barbara Bocks
- 01.04.2025 um 11:04
Erstmal die gute Nachricht: Obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang März 2025 zum sechsten Mal in Folge die Leitzinsen senkte, sind die aktuellen Überschussbeteiligungen in der Lebensversicherung etwas gestiegen.
Und jetzt die schlechte: Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Aufwärtstrend verlangsamt. Und längst nicht alle Anbieter gehen bei dieser Erhöhung mit. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten zeigt eine aktuelle Studie der Rating-Agentur Assekurata zu Überschussbeteiligungen und Garantien, dass sich die Stimmung unter den Lebensversicherern etwas verbessert hat. Das berichtet Bereichsleiter Lars Heermann in seinem Blogbeitrag.

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Aus den Einschätzungen der Lebensversicherer zur Geschäftslage und einzelnen Produkten hat Assekurata Indexwerte ermittelt. Diese ergeben sich aus dem Durchschnitt der Einzelantworten auf einer Skala von sehr negativ (-2), negativ (-1), neutral (0), positiv (+1) bis sehr positiv (+2):
- In ihrer aktuellen Umfrage liegt die Geschäftslage in der Branche mit einem Indexwert von 0,18 höher als im Vorjahr (-0,03).
- Auch die Geschäftserwartungen für das Jahr 2025 haben sich mit 0,19 gegenüber 2024 (0,13) leicht erholt.
Dennoch bleiben die Anbieter vorsichtig. Kein Studienteilnehmer bewertet seine Gesamtgeschäftslage oder -erwartungen als sehr positiv. Für die verhaltene Prognose sorgen vor allem das schwache wirtschaftliche Gesamtumfeld, unsichere Zins- und Inflationsaussichten sowie die angespannte weltpolitische Lage.
So habe sich die unterschiedlichen Produkte der Lebensversicherer laut der Assekurata-Studie entwickelt:
- Fondspolicen ohne Garantie bleiben die klare Nummer eins. Ihre Geschäftslage wird mit 1,32 Indexpunkten weit positiv bewertet (Vorjahr: 1,17). Hybride Fondspolicen mit Garantie sind mit 0,50 zwar schwächer als im vergangenen Jahr (0,70). Ihnen wird aber ebenfalls noch eine positive Erwartung beigemessen (0,68).
- Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) erweist sich trotz der schwierigen konjunkturellen Lage als potenzieller Wachstumsmotor und liegt mit einem Geschäftslage-Indexwert von 0,75 insgesamt auf dem zweiten Platz. Die Erwartungen für dieses Segment sind mit 0,82 sogar noch etwas optimistischer.
- Biometrieprodukte bleiben positiv, allen voran die Berufsunfähigkeitsversicherung. Allerdings fällt deren Bewertung mit 0,57 etwas schwächer aus als im Vorjahr (0,83). Auf etwas geringerem Niveau liegen Grundfähigkeitsversicherungen, die aber bei den Erwartungen positive Tendenzen aufweisen. Parallel zur Gesamteinschätzung der Branche entwickeln sich Risikolebensversicherungen langsam aus dem neutralen Bereich wieder nach oben.
- Trotz eines ordentlichen Indexjahres 2024 verlieren Indexpolicen mit -0,46 Punkten weiter an Attraktivität im Vergleich zum Vorjahr (-0,18). Die klassische Lebensversicherung bleibt mit -1,14 weiterhin das Schlusslicht, zeigt allerdings eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr (-1,23). Im Vergleich dazu schneidet die Neue Klassik noch am besten ab (-0,43).
- Sterbegeldversicherungen schwanken mit leichtem Positivtrend um den neutralen Bereich. Pflegeversicherungen und Dread-Disease-Policen spielen im Lebensversicherungsmarkt eine untergeordnete Rolle.
Wer sich für den Vergleich zum Vorjahr interessiert und was das für die Branche bedeutet, kann das auf der kommenden Seite nachlesen.

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