- Von Sabine Groth
- 24.04.2025 um 12:48
Wer es vergessen haben sollte, dürfte sich im April wieder erinnert haben: Aktienmärkte funktionieren nicht ohne Kursschwankungen. Und diese Schwankungen können auch heftig ausfallen, vor allem nach unten. Dann sind gute Nerven gefragt. Beruhigend kann ein Blick in die Vergangenheit sein. Trotz immer wiederkehrender Turbulenzen ging es an den Märkten langfristig aufwärts.

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Um das Renditepotenzial der Aktienmärkte optimal auszuschöpfen, sollte auf einen Verkauf in Schwächephasen verzichtet werden. Wird das investierte Kapital zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt, ist es sinnvoll, rechtzeitig Vorkehrungen zu treffen und das Aktienengagement zu reduzieren. In Fondspolicen gibt es hierfür das Ablaufmanagement. Es soll verhindern, dass kurz vor Laufzeitende starke Kurseinbrüche an den Märkten das Anlageguthaben dahin schmelzen lassen. Ein übliches, wenn auch nicht das einzige Vorgehen ist das schrittweise Umschichten des Guthabens in den letzten Jahren vor dem Ende der Laufzeit aus Aktienfonds in schwankungsärmere Anlagen (1/60 pro Monat wird in sicherere Anlagen investiert). Während des Ablaufmanagements wird also nach und nach Risiko aus dem Policen-Portfolio genommen. Ein plötzlicher Markteinbruch würde es nicht unbeschadet lassen, aber tendenziell weniger belasten.
Zu frühes Ablaufmanagement wirkt negativ auf Anlageguthaben
Gleichzeitig sinken aber auch die Renditechancen, das Ablaufmanagement sollte also nicht zu früh beginnen. Und es sollte auch nur starten, wenn das Kapital tatsächlich aus der Police entnommen werden soll. Viele neuere Policen bieten flexible Entnahmephasen. Die Laufzeit endet nicht zwingend zu einem fixen Termin rund um den Rentenbeginn, sondern kann verlängert werden bis zum 80. Geburtstag und länger. Im Rahmen der Generationenvorsorge kann darauf geachtet werden, dass für Kapital, das nicht mit 67 Jahren, sondern erst später benötigt wird, auch das Ablaufmanagement erst später beginnt. Das Ablaufmanagement bezieht sich somit nicht auf das ganze Vermögen, sondern nur auf einen Teil – und zwar den, den man zu dem Zeitpunkt benötigt. So wird vermieden, dass das Guthaben nicht jahrelang in zwar sicheren, aber renditearmen Anlagen verharrt.
Eine Berechnung von Helvetia Leben zeigt, dass ein zu früher Beginn des Ablaufmanagements das Anlageguthaben deutlich geringer ausfallen lassen kann. In dem Rechenspiel wird das Kapital erst mit 70 Jahren benötigt und nicht wie bei Vertragsabschluss gedacht mit 67 Jahren. Startet das fünfjährige Umschichten aber dennoch mit 62 Jahren, verzichtet der Kunde auf drei Jahre (vom 62. bis zum 65. Lebensjahr) Renditechancen an den Aktienmärkten. Stattdessen ist sein Geld drei Jahre lang (vom 67. bis 70. Lebensjahr) renditearm angelegt. Das Beispiel zeigt eindrucksvoll, welche finanziellen Vorteile ein flexibel verschiebbares Ablaufmanagement haben kann. Noch mehr Freiraum haben Kunden und Kundinnen, wenn sie ihr Policenguthaben passgenau für jede geplante größere Entnahme sichern können. In Kombination mit der Entnahmemöglichkeit aus der Wunschanlage, steht dem Kunden dann ein wertvolles Werkzeug für die Entnahmephase zur Verfügung.

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