Mann und Frau berechnen ihre Rente: Vor allem Frauen befürchten, dass sie mit ihrer Rente in finanzielle Schwierigkeiten geraten. © Wavebreakmedia_micro / Freepik
  • Von Barbara Bocks
  • 04.03.2025 um 13:27
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Drei Viertel der Deutschen plagen Renten-Sorgen. Insbesondere auf Frauen trifft das zu. Das hat eine aktuelle Studie im Auftrag von Verivox ergeben.

Knapp 9 von 10 Deutschen sind sich einig: Frauen sind gegenüber Männern in der Rente finanziell im Nachteil. Bei Frauen ist dieses Ungerechtigkeitsgefühl deutlich stärker ausgeprägt. Das zeigt eine repräsentative Studie im Auftrag des Vergleichsportals Verivox. Für die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Innofact im Januar 2025 1.024 Personen befragt.

Wenn es um finanzielle Angelegenheiten wie Gehalt, Rente oder verringerte Berufstätigkeit geht, halten 89 Prozent der Deutschen Frauen im Vergleich zu Männern für schlechter gestellt. Dieser Eindruck finanzieller Ungleichheit ist besonders stark bei Frauen ausgeprägt (94 Prozent). Unter Männern teilen diese Auffassung ebenfalls 84 Prozent der Befragten.

Jede zweite Frau schätzt ihre Altersvorsorge als schlecht ein

„Frauen stehen vor spezifischen Herausforderungen – darunter oft niedrigere Gehälter, ein höherer Anteil an Teilzeitarbeit und längere Familienpausen“, sagt Sandra Vollmer, Geschäftsführerin von Verivox. „Diese Ungleichheiten wirken bis ins Alter nach. Der Equal Pay Day erinnert uns daran, dass gleiche Bezahlung ein erster, aber wesentlicher, Schritt für die finanzielle Geschlechtergerechtigkeit ist.“

Auch die Sorge um die eigene finanzielle Absicherung im Alter ist unter Frauen besonders hoch: Fast jede zweite Frau (48 Prozent) schätzt ihre Vorsorge für die Rente als schlecht oder sogar sehr schlecht ein. Weitere 12 Prozent sind sich nicht sicher, wie gut sie finanziell fürs Alter gerüstet sind.

Dass sie im Alter finanziell gut oder sehr gut zurechtkommen werden, glauben nur 40 Prozent der Frauen. Davon erwarten allerdings nur 5 Prozent eine sehr gute finanzielle Lage.

Bei der Frage, was ihre finanzielle Situation verbessern würde, nannten die befragten Frauen am häufigsten diese drei Punkte:

  • eine bessere Kinderbetreuung (64 Prozent),
  • mehr Gesetze für gleiche Bezahlung (61 Prozent) und
  • flexiblere Arbeitszeitmodelle (59 Prozent).

Männer blicken wesentlich häufiger optimistisch in die Zukunft. Unter ihnen glaubt mit 58 Prozent eine deutliche Mehrheit, dass es ihnen im Alter finanziell gut gehen wird. Dass die eigene Absicherung für ein gutes Leben im Alter nicht ausreichen wird, glaubt unter den Männern nur gut ein Drittel (36 Prozent).

Nur wenige sorgen sich nicht um ihre Rente

Generell befürchten 76 Prozent der Deutschen, sich in der Rente finanziell einschränken zu müssen. Dieser Anteil ist bei beiden Geschlechtern gleich groß. Allerdings erwarten 32 Prozent der Frauen erhebliche Einschränkungen, bei den Männern ist dieser Anteil mit 26 Prozent etwas geringer. Nur 14 Prozent der Frauen und 19 Prozent der Männer machen sich überhaupt keine Sorgen um finanzielle Einschränkungen im Ruhestand.

„Um im Alter finanziell abgesichert zu sein, sollten Frauen möglichst frühzeitig ihre finanzielle Situation analysieren und aktiv vorsorgen“, rät Vollmer. Dabei hilft es, das Thema Geld zu enttabuisieren und offen mit dem Partner, aber auch mit Familie und Freunden zu besprechen.

In einigen Beziehungen vereinbaren die Partner beispielsweise einen finanziellen Ausgleich, wenn eine Person einen größeren Teil der unbezahlten Care-Arbeit für die Familie übernimmt und deshalb nur Teilzeit arbeitet, erklärt Vollmer. Auf diese Weise könnten sie zumindest einen Teil der Vorsorgelücke schließen.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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