Sich rechtzeitig mit der Nachfolge der eigenen Maklerfirma zu befassen, zahlt sich aus. © Ijeab/Freepik
  • Von Peter Schmidt
  • 02.06.2023 um 13:36
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Wollen Maklerinnen und Makler einen soliden Erlös für ihr Lebenswerk erzielen, gilt es, sich rechtzeitig mit einem Exit-Plan zu befassen. Denn vor Verkauf & Co. stehen oft einige organisatorische Aufgaben an, weiß Unternehmensberater und Nachfolgeexperte Peter Schmidt.

Die Situation scheint sich kaum zu verändern: Nur jeder zehnte Finanz- und Versicherungsmakler befasst sich mit einer Notfall- und Nachfolgeplanung mit dem Ziel, dass alles in geordneten Bahnen läuft, wenn es einmal durch Krankheit, Unfall oder Tod Ernst wird. Das Thema wird zu oft verdrängt. Das ist menschlich, entspricht aber nicht der Verantwortung als Unternehmer für Mitarbeiter und Kunden.

Will der Unternehmer aber einen soliden Erlös für sein Lebenswerk erzielen, dann ist eine sorgfältiger Exit-Plan notwendig. Denn oft geht es a) um viel Geld, b) um umfangreiche organisatorische Vorbereitungen und c) eine individuelle Auswahl der Nachfolgeform. Jeder dieser drei Aspekte ist nicht von heute auf morgen umzusetzen.

Beginnen wir a) beim Kaufpreis. Ausgehend von einer Analyse der Stärken, Schwächen und des Wertes der Firma gilt es bis zur Übergabe der Firma an den Schwächen zu arbeiten. Diese beeinflussen den Kaufpreis oftmals enorm. Besonders stehen die Unternehmensform, der Grad der Digitalisierung und zeitgemäße Verträge mit den Kunden im Fokus. Dazu kommen firmenspezifische Schwächen wie Kumulrisiken oder eine fehlende oder unvollständige Dokumentation.

Die notwendigen organisatorischen Vorbereitungen können b) sehr vielfältig sein und hängen von der jeweiligen Ausgangssituation und der gewählten Nachfolgeform ab. Soll ein Mitarbeiter die Firma übernehmen, dann ist dieser auf die zukünftige Verantwortung vorzubereiten. Das braucht seine Zeit. Besteht eine unvollständige Digitalisierung, dann braucht die Verbesserung ebenfalls mindestens sechs Monate. Soll das Nachfolgemodell der Maklerrente gewählt werden, dann wird Zeit für Vergleiche, Vorgespräche und eine entsprechende Abwicklung gebraucht.

Noch ein Blick c) auf die individuelle Auswahl der Exit-Formen. In Unkenntnis gehen manche Makler davon aus, dass es als Nachfolgeformen nur den Verkauf oder die Verrentung gibt. Dem ist aber nicht so. Bereits für Einzelmakler können zirka zehn verschiedene Formen gewählt werden. Agiert die Maklerfirma als Kapitalgesellschaft, dann kommen weitere mögliche Formen dazu. Dementsprechend ist eine umfassende Nachfolgeberatung anzuraten, um die individuell richtige Exit-Form zu finden.

Neben der umfassenden Vorinformation und vorbereitenden Maßnahmen auf die Übergabe ist genügend Zeit für die Auswahl eines möglichen Käufers, für die Abstimmung mit Steuerberater und gegebenenfalls dem begleitenden Rechtsanwalt einzuräumen. Beide Spezialisten sind terminlich oft so belastet, dass die spontane Bereitstellung eines Jahresabschlusses, einer aktuellen Quartals-BWA (Betriebswirtschaftlichen Auswertung) oder eine Einschätzung zur Versteuerung des Verkaufspreises nicht von heute auf morgen zu erlangen ist. Selten können deshalb alle Vorbereitung nach drei oder sechs Monaten finalisiert werden. In Ausnahmefällen kann sich so ein Prozess auch über Jahre hinziehen, wenn der Makler in dieser für ihn einmaligen Situation allein agiert.

Eine Unternehmensnachfolge, den Exit in den Ruhestand, zu gestalten ist eine der anspruchsvollsten Aufgaben für einen Unternehmer überhaupt. Gehen Sie diesen Weg rechtzeitig mit Unterstützung von Experten an.

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Peter Schmidt

Dr. Peter Schmidt ist seit 2013 Inhaber der Unternehmensberatung Consulting & Coaching in Berlin und als Experte für Strategie- und Prozessberatung für Versicherer, Maklerpools, Vertriebe und Makler tätig.

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