- Von Andreas Harms
- 08.04.2025 um 13:32
Wer sich ein Balkonkraftwerk anschafft – also eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) für die Steckdose –, nimmt inzwischen häufig auch gleich einen Batteriespeicher mit dazu. Das melden das Analysehaus EUPD Research und der Energiespezialist Anker Solix im Rahmen einer Studie.
Demnach wurden 2024 in Deutschland 222.000 solche Batteriespeicher zusammen mit Balkonkraftwerken (auch: Plug-in-PV-Anlagen) verbaut. Rund 90 Prozent davon wurden gleich an neue Anlagen angeklemmt. Nur der kleine Rest wurde nachgerüstet.
Doch warum sollen solche Batteriespeicher so toll sein? Auch dieser Frage gingen die Analysten nach. Dabei nutzen sie Watt-Peak (Wp) als Einheit für die mögliche Leistung. Sie steht für jene Leistung, die eine PV-Anlage in der Spitze unter Normbedingungen erzeugen kann.
Der Knackpunkt ist dabei, dass das Balkonkraftwerk den Strom tagsüber erzeugt, die Nutzer ihn aber abends und nachts brauchen. Batterien sammeln ihn (im Großen wie im Kleinen) tagsüber ein und speichern ihn. Damit fließt er nicht ungenutzt ins Netz, sondern bleibt im Haushalt.

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Der Effekt ist wohl enorm, wie Anker Solix aus eigenen Nutzerdaten errechnet hat:
- Der durchschnittliche Eigenverbrauch erhöht sich mit Batteriespeicher um mehr als 50 Prozent
- Eine typische Konfiguration mit 4 Modulen und 3,2 Kilowattstunden (kWh) Speicher erzielt eine jährliche Einsparung von durchschnittlich 373 Euro
- Im Durchschnitt rechnet sich damit der Kauf schon nach 5,4 Jahren
Anker Solix nutzte für die Zahlen den Zeitraum von August 2024 bis März 2025 – also auch den dunklen Winter.
Dabei haben die Analysten eine optimale Kombination für einen mittleren Haushalt errechnet: Ein PV-System mit 2.000 Wp Leistung und ein Batteriespeicher mit 2 kWh Fassungsvermögen (womit sich schon was anfangen lässt). Das senkt angeblich die Stromkosten um 64 Prozent und rechnet sich nach rund vier Jahren.
Wobei einzuschränken ist: Gesetzlich erlaubt ist für ein Balkonkraftwerk bisher eine Wechselrichterleistung von 800 Watt. Das ist weit entfernt von der errechneten Ideal-Kombi. Man kann damit zwar acht moderne Fernseher betreiben, aber noch keinen Wasserkocher.
Einen durchschnittlichen Haushalt komplett zu versorgen – vor allem mit Speicher – dafür sind Systeme mit bis zu 5.000 Watt Ausgangsleistung geeignet. Weshalb die Nachfrage nach solch größeren Anlagen laut Studie steigt. Nur sind die nicht mehr so einfach per Steckdose zu verkabeln.
Dabei stehen die Speicher gar nicht so oft auf dem Balkon selbst, sondern nur in 27 Prozent der Fälle. Der Rest steht in Garagen (25 Prozent) oder auf Dächern von Wohngebäuden (24 Prozent).
Und warum kaufen nicht noch mehr Sonnennutzer solche Batteriespeicher? 68 Prozent nennen als Haupthürde, dass sie zu teuer sind. Und sogar 73 Prozent sind sie wirtschaftlich noch nicht gut genug.

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