Eine Photovoltaikanlage auf einer Metallkonstruktion: Photovoltaik wächst weiter und bleibt zentral für die EU-Klimastrategie. © pvproductions / Freepik
  • Von René Weihrauch
  • 12.03.2025 um 11:35
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Die Nachfrage nach Photovoltaik (PV) wird laut Expertenschätzungen in Zukunft weiter rasant steigen – bei privaten wie bei gewerblichen Nutzern. Gleiches gilt für den Versicherungsbedarf der immer hochwertigeren Anlagen. Alles was Makler dazu wissen sollten, haben wir hier zusammengefasst.

Zahlen können manchmal täuschen – Beispiel Photovoltaik: Für 2024 errechnete das international tätige Marktforschungs- und Beratungsunternehmen EUPD Research ein Wachstum von 5 Prozent auf dem EU-Markt – eine eher bescheidene Steigerung im Vergleich zum Vorjahr, sollte man meinen. Allerdings nicht, wenn man etwas genauer hinschaut: „Diese Dämpfung folgte auf den deutlichen Anstieg im Jahr 2023, als die Installationen aufgrund der durch den Russland-Ukraine-Konflikt ausgelösten Energiekrise um 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr zunahmen“, so die EUPD-Fachleute. Für 2025 prognostizieren sie der Photovoltaik die Rückkehr zu einem satten, zweistelligen Wachstum. Denn der Trend geht weiter in eine klare Richtung: „Solarenergie hat sich zu einem Eckpfeiler der EU-Klimastrategie entwickelt. Der Einsatz von Photovoltaik ist auf dem gesamten Kontinent zu einer wichtigen Priorität geworden.“ 

Aussagen, die auch auf Deutschland heruntergebrochen gültig sind. „Immer mehr Unternehmen und private Haushalte nutzen hierzulande Photovoltaik zur Stromerzeugung“, teilte das Statistische Bundesamt im vergangenen Sommer mit. Im zweiten Quartal 2024 waren rund 3,4 Millionen Photovoltaik-Anlagen auf deutschen Dächern und Grundstücken installiert. Und Experten sehen noch reichlich Luft nach oben: „Deutschland wird Europas größter Markt für Solaranlagen“, begeisterte sich etwa das „Handelsblatt“ in einem großen Artikel über die Marktentwicklung in der Photovoltaik. 

Photovoltaik: Private Nutzer bilden größte Zielgruppe

Betreiber von Photovoltaik machen sich unabhängig von Preisschwankungen, sparen Energiekosten und profitieren von Vergütungen für den Strom, den sie ins öffentliche Netz einspeisen. Zurzeit werden rund 90 Prozent der Anlagen privat, meist auf Ein- oder Mehrfamilienhäusern betrieben. Diese Nutzer stellen damit die für Makler größte Zielgruppe dar. Doch auch große Anlagen von Gewerbetreibenden sind für Vermittler interessant.  

„Schon die Installation auf einem normalen Einfamilienhaus liegt heute preislich beim Wert eines Wagens der gehobenen Mittelklasse“, erklärt Uwe Hartmaier, Leiter Maklervertrieb bei der Waldenburger Versicherung. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Vielfalt der Anlagen in der Photovoltaik immer größer wird. Spezielle Solarziegel, Solarfassaden oder vertikal montierte Freiflächen-Anlagen sind inzwischen relativ verbreitet. Alle funktionieren nach demselben Prinzip: Photovoltaik verwandelt Lichtenergie der Sonne in elektrischen Strom. Damit das funktioniert, ist ein komplexes Zusammenspiel unterschiedlicher technischer Elemente notwendig. Dazu zählen unter anderem Wechselrichter, die den zunächst produzierten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umwandeln, zählen Montagegestelle und Verkabelungen, Netzeinspeisegeräte, Batteriespeicher sowie Ertrags- und Verbrauchszähler. Hinzu kommt in jüngster Zeit auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. „Kurz gesagt: Photovoltaik wird ausgefeilter und hochwertiger und muss deshalb gegen immer vielfältigere zahlreiche Risiken abgesichert werden“, so Waldenburger-Experte Uwe Hartmaier. 

Wie Photovoltaik optimal versichert wird

Eine gute PV-Versicherung schützt alle Komponenten der Anlage vor den Folgen von Schäden, die durch Sturm, Hagel, Feuer, Schnee, Blitzschlag und Überspannung entstehen. Das kann grundsätzlich auch über die Gebäudeversicherung geregelt werden – Maklerinnen und Makler sollten ihre Kunden aber darauf aufmerksam machen, dass ein umfassenderer Schutz nur über eine eigene Photovoltaik-Police möglich ist. Sie leistet beispielsweise auch bei Schäden durch Tierbisse, Diebstahl und Vandalismus, bei Kurzschlüssen und Bedienungsfehlern. Außerdem springt sie für Folgekosten wie Aufräumarbeiten ein, erstattet bei einem Ausfall der Anlage den entstehenden Ertragsausfall. Karl-Heinz Schröder, Direktor CRM Pools und Verbünde von der Waldenburger: „Wenn die PV-Versicherung zusätzlich mit einem Baustein zur Betreiberhaftpflicht ergänzt wird, sind die Anlagen Ihrer Kundinnen und Kunden rundum abgesichert.“ 

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René Weihrauch

René Weihrauch arbeitet seit 35 Jahren als Journalist. Einer seiner Schwerpunkte sind Finanz- und Verbraucherthemen. Neben Pfefferminzia schreibt er für mehrere bundesweit erscheinende Zeitschriften und international tätige Medienagenturen.

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