- Von René Weihrauch
- 19.03.2025 um 10:12
Pfefferminzia: Herr Gebhardt, die Unternehmensphilosophie der Waldenburger lautet: „Wir sind nicht wie die anderen. Und das ist gut so.“ Was meinen Sie damit?
Thomas Gebhardt: Diese Formulierung zielt in mehrere Richtungen. Zum einen sind wir ein kleiner, flexibler Versicherer mit allen Vorteilen, die das mit sich bringt – etwa kurzen Entscheidungswegen, persönlicher Ansprechbarkeit und einigem mehr. Gleichzeitig haben wir als Teil der Würth-Gruppe aber einen enorm starken Partner im Rücken. Das garantiert unseren Kunden und Vertriebspartnern ein Höchstmaß an Sicherheit. Ungewöhnlich ist außerdem unsere Position hier in der ländlich geprägten Region Hohenlohe, fernab der großen Versicherungsstandorte. Das verändert den Blick auf viele Dinge und hat, wie ich glaube, zum Beispiel auch dazu geführt, dass wir schon sehr früh auf das Thema Nachhaltigkeit gesetzt haben. Nicht um damit mehr Produkte zu verkaufen, sondern weil wir die gesellschaftliche Notwendigkeit erkannt haben. Und schließlich unterscheidet uns von anderen sicher auch, dass wir als kleines Versicherungsunternehmen in beiden Segmenten, Gewerbe und Privat, unterwegs sind.
Sie erwähnten die Zugehörigkeit zu Würth. Können Sie darauf etwas genauer eingehen?
Gebhardt: Wir haben mit der Würth-Gruppe einen Ergebnisabführungsvertrag. Das bedeutet, dass alle Gewinne an den Konzern abgeführt werden, dieser aber auch alle eventuell anfallenden Verluste übernimmt. Deshalb spricht man dabei auch von einer „Patronatserklärung“ gegenüber dem kleineren Partner. Eine Insolvenz wie kürzlich von Element Insurance wäre damit bei uns schlicht nicht möglich. Viele Makler sind seit dieser Pleite ja etwas verunsichert, ob sie noch mit kleineren Versicherern arbeiten sollen. Wir sagen: Diese Sorge ist völlig unbegründet – sofern man genau hinschaut. Unser Ergebnisabführungsvertrag mit Würth, einem Konzern mit über 20 Milliarden Jahresumsatz, kann vollständig in unserem jährlichen Geschäftsbericht nachgelesen werden. Darüber hinaus haben wir eine Solvenzquote von mehr als 340 Prozent, also Sicherheiten in Höhe des 3,4-fachen möglicher Verpflichtungen. Bei Element kam hinzu, dass dort offenbar der Rückversicherungsschutz eines bedeutenden Rückversicherungspartners weggefallen ist. Auch das kann uns nicht passieren, da wir mit mehreren Rückversicherern Verträge haben und das ohne Mehrheitsanteile eines einzelnen.
Abgesehen vom Thema Sicherheit – wie profitieren Makler gerade von der Zusammenarbeit mit der Waldenburger?
Gebhardt: Kaum ein Versicherer ist so nah an seinen Vertriebspartnern wie wir. Wer bei uns anruft, hat verlässlich einen unserer Leute am Telefon. Kein Call-Center, keine Ansage „Drücken Sie bitte die 1“, keine Künstliche Intelligenz. Natürlich streben auch wir in der Kommunikation technische Optimierung an, aber nicht zu Lasten von Kunden und Maklern. Hinzu kommt, dass es bei uns keine größenorientierte Maklerbetreuung gibt, keine Unterscheidung zwischen A-, B- oder C-Vermittlern. Große Makler sind für uns so wichtig wie kleine – gerade letztere wollen wir als bundesweit agierender Versicherer gewinnen. Und natürlich muss ich in diesem Zusammenhang auch unsere leistungsstarken Produkte erwähnen, die in Rankings immer wieder unter den Top 10 auftauchen, zuletzt in einer Studie von Franke und Bornberg, aber auch bei Stiftung Warentest und anderen. All diese Vorteile haben wir in unserem Slogan „Persönlich. Verlässlich. Leistungsstark.“ zusammengefasst.

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Da Sie die Produkte der Waldenburger gerade ansprachen: Bereits 2005 haben Sie eine Spezialdeckung für Photovoltaikanlagen eingeführt. Vergangenes Jahr wurde die Produktsparte Erneuerbare Energien weiter ausgebaut. Warum ist Ihnen diese Sparte so wichtig?
Gebhardt: Ich erwähnte ja, dass die Waldenburger Versicherung schon immer sehr nachhaltig ausgerichtet war. Wir haben bereits 2017 unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Auch bei der Photovoltaikversicherung gehören wir zu den Vorreitern und haben auch schon sehr früh eine Fahrradversicherung im Portfolio gehabt. Das wurde anfangs belächelt, jetzt ist dieses Produkt schon recht weit verbreitet. Zukunftsorientiertes Arbeiten gehört zu unserer DNA. Deshalb werden wir auch die Sparte Erneuerbare Energien noch weiter ausbauen und zwar mit Absicherungsmöglichkeiten, die über das übliche Maß hinausgehen. Für erneuerbare Energien bieten wir immer eine Allgefahrenabsicherung. Das betrifft neben der Photovoltaik beispielsweise auch Wärmepumpen oder Windkraftanlagen. Aktuell steht als nächstes das Thema Solarthermie auf unserer Agenda. Der Nachhaltigkeitsgedanke ist in unseren Produkten immer mitgedacht. Diesen Weg werden wir konsequent weiter gehen.

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