PV oder Solarthermie – moderne Solaranlagen erfordern durchdachte Versicherungslösungen. © picture alliance / Udo Herrmann
  • Von René Weihrauch
  • 23.04.2025 um 08:59
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Photovoltaik erzeugt Strom, Solarthermie Wärme. Für eine optimale Beratung sollten Makler mehr als diesen grundsätzlichen Unterschied zwischen den beiden Arten der Energieerzeugung kennen. Denn es gibt auch versicherungstechnische Aspekte zu beachten.

Solarenergie, Photovoltaik, Solarthermie: Wenn es ums Thema erneuerbare Energien geht, geraten die Begriffe schnell mal durcheinander. „Irgendwas mit Sonne“ – darauf können sich die meisten noch verständigen. Als Makler oder Maklerin kann es nicht schaden, etwas differenzierter informiert zu sein. Deshalb hier zunächst noch einmal kurz zusammengefasst: 

Solarenergie ist der Oberbegriff für die Erzeugung jeder Art von Energie mithilfe des Sonnenlichts. Darunter fallen also sowohl Photovoltaik als auch Solarthermie. 

Photovoltaik (PV) verwandelt Sonnenlicht in elektrischen Strom. Die in Solarmodulen enthaltenen Solarzellen nehmen das Sonnenlicht auf und erzeugen daraus per photoelektrischem Effekt zunächst Gleichstrom, der anschließend von einem Wechselrichter in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt wird. 

Solarthermie nutzt Sonnenlicht dagegen zur Erzeugung von Wärme, in der Regel für Trink- und Duschwasser sowie zur Heizungsunterstützung. Das geschieht mithilfe von Solarkollektoren, die flach oder röhrenförmig sein können und auf dem Dach installiert werden. Unter ihrer Glasoberfläche befindet sich ein Absorber. Diese dunkle, beschichtete Metallfläche gibt die bei der Aufnahme des Sonnenlichts entstehende Wärme an ein Rohrleitungssystem weiter. Über dieses Rohrsystem verteilt eine aus Wasser und Frostschutzmittel bestehende Solarflüssigkeit die Wärme im Haus. 

Bei Solarthermie nicht allein auf Gebäudeversicherung setzen

Bei allen Unterschieden haben Photovoltaik und Solarthermie aber auch eines gemeinsam: Beide Techniken funktionieren durch das komplexe Zusammenspiel hochwertiger Einzelkomponenten. Bei Anlagen zur Solarthermie sind das neben den Kollektoren unter anderem Temperaturfühler, Pumpen, ein Solarkreiswärmetauscher, der die gesammelte Wärme in einen Speicher einspeist, Steuerelemente und einiges mehr. Genau wie bei einer PV-Anlage sollten auch die Nutzer von Solarthermie für einen ausreichenden Versicherungsschutz der kompletten Anlage sorgen. Das gilt umso mehr für den Fall, dass PV- und Solarthermie miteinander kombiniert werden. 

Experten raten dazu, sich dabei nicht allein auf die Gebäudeversicherung zu verlassen. Die deckt nämlich nur Grundrisiken wie Feuer, Leitungswasser, Sturm oder Hagel ab. Eine separate Police für Photovoltaik und Solarthermie umfasst dagegen zahlreiche weitere Risiken und Gefahren. Karl-Heinz Schröder, Direktor CRM Pools und Verbünde bei der Waldenburger Versicherung: „Der Abschluss einer Solarthermie-Versicherung ist für alle Anlagenbetreiber sinnvoll, die sich vor hohen Kosten schützen möchten, etwa bei Schäden durch Naturgewalten, technische Defekte, Bedienfehler, Diebstahl und Vandalismus oder Tierbisse. Bei einer guten Versicherung sind viele Gefahren und Bauteile wie Kollektoren, Wärmetauscher, Steuerelemente, Pumpen und Speicher mitversichert.“ 

Mit Allgefahren-Schutz sind Nutzer auf der sicheren Seite  

Ein weiterer Grund, warum Makler ihren Kunden zu einer separaten Police raten sollten: Im Schadenfall wird der Wohngebäudevertrag nicht belastet. Wichtig bei der Höhe der Versicherungssumme: Entscheidend ist der Gesamtwert der kompletten Anlage – einschließlich Montage und aller Komponenten. Auch deshalb ist es für Vermittler wichtig, bei der Beratung die einzelnen Elemente einer Solarthermie-Anlage in Abgrenzung zur Photovoltaik zu kennen.

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René Weihrauch

René Weihrauch arbeitet seit 35 Jahren als Journalist. Einer seiner Schwerpunkte sind Finanz- und Verbraucherthemen. Neben Pfefferminzia schreibt er für mehrere bundesweit erscheinende Zeitschriften und international tätige Medienagenturen.

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