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Paar informiert sich über seine Rente: Viele Deutsche haben zu wenig Geld, um ihre Rentenlücke zu schließen. © picture alliance / Zoonar | Robert Kneschke
  • Von Barbara Bocks
  • 02.09.2024 um 13:15
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:45 Min

Die Rentenlücke ist zwar seit Jahren im Gespräch. Aber viele Arbeitnehmer sind unsicher, auf wieviel Geld sie im Ruhestand verzichten müssen. Und viele haben zu wenig Geld zur Verfügung, um ihre Rentenlücke zu schließen.

Nach ihrer Rentenlücke befragt, geben knapp 29 Prozent der Deutschen an, dass sie zwischen 500 bis 1.000 Euro monatlich weniger im Portemonnaie haben werden. Unter den Befragten mit einem durchschnittlichen Haushaltseinkommen von 3.500 bis 4.000 Euro geht jeder fünfte (19 Prozent) davon aus, dass er nur auf maximal 500 Euro monatlich verzichten muss.

Zu diesen Ergebnissen kommt ein aktueller Vorsorge-Report von Axa. Für die Studie hat das Meinungsforschungsinstitut Yougov im Auftrag von Axa 2.053 Personen repräsentativ nach Alter und Geschlecht online befragt.

Ob die Annahmen der Befragten zu ihrer Rentenlücke stimmen, ist von diversen Faktoren abhängig:

  • Ein sogenannter Standardrentner oder Eckrentner erhält heute eine Brutto-Rente von rund 1.700 Euro.
  • Dieser Rechenwert trifft allerdings nur dann zu, wenn eine Person 45 Jahre lang exakt das vorläufige Durchschnittsgehalt verdient hat.  

„Allerdings kommen nur die wenigsten auf 45 Jahre Erwerbsarbeit“, sagt Claudia Flues, Altersvorsorgeexpertin bei Axa. Elternzeiten, lange Ausbildungszeiten, Auslandsjahre oder Sabbaticals sind aus Sicht der Expertin Beispiele, die das Erwerbsleben verkürzen. 

Rund 49 Prozent der jüngeren Befragten zwischen 18 und 34 Jahren gehen in der Axa-Studie davon aus, bei der späteren Netto-Rente auf maximal 1.000 Euro verzichten zu müssen. Von den ab 55-jährigen Befragten glauben dies ebenfalls rund 47 Prozent.

Befragte haben zu wenig Geld, um ihre Rentenlücke zu schließen

Gleichzeitig gibt selbst in der Gruppe der über 55-Jährigen mehr als jeder Fünfte (22 Prozent) an, sich zu wenig mit der eigenen Ruhestandsplanung zu beschäftigen. 45 Prozent von ihnen sparen darüber hinaus gar nicht für ihre Altersvorsorge.

Befragt nach den Gründen sagen 47 Prozent der über 55-Jährigen, dass sie gerne mehr für den Ruhestand sparen würden, es sich finanziell aber nicht leisten können. Unter den 18- bis 34-Jährigen geben das 44 Prozent an.

Um die persönliche Rentenhöhe richtig einzuschätzen, hilft laut den Axa-Experten ein Blick in die Renteninformation. Diese verschickt die Deutsche Rentenversicherung jährlich an alle Erwerbstätigen ab 27 Jahren mit einem gesetzlichen Rentenanspruch.

  • Der Bescheid zeigt unter anderem die Höhe der zu erwartenden Altersrente. Das ist jedoch ein Bruttobetrag.
  • Diesen Betrag mindern Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung.
  • Rentner müssen ihre Rente außerdem zu einem Großteil versteuern.
  • Die Inflation und die entsprechende Geldentwertung sollten künftige Rentner aus Sicht der Experten auch im Blick behalten.
autorAutorin
Barbara

Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

kommentare
André Zoellner
Vor 2 Wochen

Um die persönliche (Netto) Rentenhöhe besser einschätzen zu können, hilft ein Blick auf die Renteninfo nur sehr bedingt. Dafür ist eine Art Gesamtbilanz zum angestrebten Ruhestandsbeginn notwendig und auch die Klarheit über die persönlichen Ausgaben in diesem Lebensabschnitt. Ohne fachkundige Beratung wird dabei aber kaum jemand schlau. In der Folge unterschätzen viele die Risiken bis sie eintreten. Im Artikel ist zudem die Rentenbesteuerung nicht auf aktuellen Stand (100% nicht ab 2040).

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André Zoellner
Vor 2 Wochen

Um die persönliche (Netto) Rentenhöhe besser einschätzen zu können, hilft ein Blick auf die Renteninfo nur sehr bedingt. Dafür ist eine Art Gesamtbilanz zum angestrebten Ruhestandsbeginn notwendig und auch die Klarheit über die persönlichen Ausgaben in diesem Lebensabschnitt. Ohne fachkundige Beratung wird dabei aber kaum jemand schlau. In der Folge unterschätzen viele die Risiken bis sie eintreten. Im Artikel ist zudem die Rentenbesteuerung nicht auf aktuellen Stand (100% nicht ab 2040).

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