- Von Sabine Groth
- 08.07.2024 um 14:11
Fast jeder zweite ehemals Selbstständige (45 Prozent) muss im Ruhestand erhebliche finanzielle Abstriche machen und kann den Lebensstandard nicht halten. Ein Drittel dieser Gruppe muss mit einer Netto-Rente von unter 700 Euro auskommen. Diese großen Versorgungslücken zeigt eine repräsentative Befragung im Auftrag von HDI Deutschland von Rentnern und Rentnerinnen zwischen 63 und 70 Jahren.
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Ehemals Angestellte und Beamte sind im Ruhestand finanziell im Durchschnitt besser versorgt, obwohl sie tendenziell früher als die Selbstständigen das Arbeitsleben hinter sich gelassen haben. Mehr als ein Viertel der befragten ehemals Selbstständigen (28 Prozent) sind erst zwischen 66 und 70 Jahren in Rente gegangen, während das nur auf 14 Prozent der Angestellten und 4 Prozent der Beamten zutrifft.
Rückblickend würden zwei Drittel (67 Prozent) der ehemals Selbstständigen mehr vorsorgen, 44 Prozent sogar deutlich mehr. Bei den ehemals Angestellten sind es 63 und 32 Prozent. Bei den Beamten würden nur 46 Prozent mehr vorsorgen und 16 Prozent deutlich mehr. Insgesamt haben fast zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten keine private Vorsorge betrieben und erhalten ausschließlich gesetzliche Rente.
Frauen sind finanziell schlechter versorgt als Männer
Eine weitere Sorgengruppe neben den Selbstständigen sind Frauen, die im Geschlechtervergleich bei der finanziellen Versorgung im Ruhestand deutlich schlechter abschneiden. 44 Prozent der Rentnerinnen können ihren Lebensstandard gar nicht halten, bei den männlichen Rentnern sind es 34 Prozent. Die befragten Frauen erhalten mit durchschnittlich rund 1.170 Euro deutlich weniger Rente als Männer (1.450 Euro) und müssen daher häufiger auf vieles verzichten.
Insgesamt sagen 81 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass sie sich im Ruhestand weniger leisten können als gedacht. Und sie gehen auch nicht davon aus, dass das besser wird. Die Hälfte der Befragten erwartet, dass sie ihren Lebensstandard künftig noch weiter einschränken müssen. Auffällig ist die Gelassenheit der Beamten. Hier rechnen nur 28 Prozent mit einem schlechteren Lebensstandard in Zukunft.
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