Jens Patze ist Produktmanager Leben bei der Helvetia. © Helvetia
  • Von Redaktion
  • 08.08.2024 um 15:47
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Menschen sollten sich schon möglichst in jungen Jahren vor Berufsunfähigkeit schützen? Wirklich? Wir fragen Jens Patze, Produktmanager Leben bei der Helvetia, warum das so ist und welche Zeitspanne eigentlich „jung“ bedeutet. Außerdem geht es um die Fragen, wie Investmentfonds in so einen Vertrag passen und warum BU-Versicherer Leistungen ablehnen.

Was ist denn bei der Helvetia der häufigste Grund, um nicht zu zahlen? 

Patze: Im Gegensatz zur GDV-Statistik passiert das bei uns am häufigsten, weil der Kunde die vorvertraglichen Anzeigepflichten verletzt hat. Unser Leistungsprüfer sagt immer: Wir prüfen hart, aber leisten sehr fair. 

Was heißt das? 

Patze: Wir schauen genau, ob die Angaben im Antrag wirklich korrekt waren. Oder hat jemand alles mit „nein“ beantwortet, obwohl es schon diverse Vorerkrankungen gab? Wenn wir einen Antrag annehmen, und ein halbes Jahr später kommt der Leistungsantrag, sollten wir schon mal hinschauen, ob alles auch wirklich korrekt war. Offenbar gibt es solche Fälle bei uns häufiger als in der Branche allgemein. 

Dafür treten andere Gründe weniger auf? 

 Patze: Wir lehnen seltener ab, weil der BU-Grad von 50 Prozent nicht erreicht ist. 

Warum? 

Patze: Wir schauen nicht einfach, ob jemand nur noch so und so viel Stunden arbeiten kann, und errechnen daraus einen Prozentsatz. So einfach ist das nicht, sondern viel detaillierter. Es geht auch darum, wirklich essenzielle Tätigkeiten nicht mehr ausüben zu können. Wenn zum Beispiel ein Dachdecker wegen Höhenangst nicht mehr aufs Dach kann, dann ist es egal, ob er vorher nur ein Drittel seiner Arbeitszeit auf dem Dach verbracht hat. Er kann seinen Beruf dann nicht mehr ausüben, Punkt. Das Schlagwort lautet „prägende Tätigkeit“, und das führt eher zu einer BU als dieser klassische BU-Grad. Und das berücksichtigen wir sehr wohl. 

Für noch tiefere Einblicke zum Thema Arbeitskraftabsicherung hören Sie sich unbedingt die Sonderfolge unseres Podcasts an, aus der dieses Interview stammt. Hier geht’s direkt zum Podcast.

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