Längere dynamische Kapitalvermehrung geht nur mit einem flexiblen Ablaufmanagement. © freepik
  • Von Sabine Groth
  • 19.06.2024 um 11:01
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Starre Vorgaben zum Einsatz des Ablaufmanagements passen nicht zum beweglichen Agieren, das eine gute Ruhestandsplanung ausmacht. Nicht nur der Startpunkt sollte nach Bedarf wählbar sein.

Kursschwankungen sind fester Bestandteil der Aktienmärkte. Auch Aktienfonds und Fondspolicen kommen um zwischenzeitliche Wertrückgänge, die in Crash-Situationen auch extrem ausfallen können, nicht herum. Bei langjährigen Anlagen zur Altersvorsorge spielt dies aber kaum eine Rolle. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass es langfristig an den meisten Börsen aufwärts geht – und zwar stärker als bei sicherheitsorientierten Anlagen.

Um diesen Mehrertrag voll nutzen zu können, ist ein gutes Timing beim Ausstieg wichtig. In Schwächephasen ist von einem Verkauf abzuraten. Aber was ist, wenn just gegen Laufzeitende einer Fondspolice die Aktienmärkte einbrechen und auch Aktienfonds kräftig an Wert verlieren?

Um dieses Risiko abzufedern, gehört ein Ablaufmanagement zum Standard-Repertoire von Fondspolicen. Es startet einige Jahre vor Fälligkeit der Versicherung und schichtet üblicherweise schrittweise das Kapital aus risikoreichen in risikoärmere Anlagen um. Wenn die Aktienmärkte crashen, wäre dann nur noch ein Teil des aufgebauten Vermögens betroffen.

Durch die Umschichtungen wird nicht nur Risiko aus der Gesamtanlage genommen, auch die Renditechancen werden reduziert. Daher sollte ein Ablaufmanagement mit Bedacht eingesetzt werden. Moderne Fondspolicen bieten zunehmend flexible Entnahmephasen an. Der Kunde oder die Kundin muss später nicht zu einem Stichtag das gesamte Kapital entnehmen oder verrenten. Stattdessen kann es auf Wunsch in der Police und in Fonds investiert bleiben. Dies bietet viele Vorteile, wenn das aufgebaute Vermögen oder eine monatliche Rente später als anfangs gedacht benötigt wird, zum Beispiel weil der Renteneinritt nicht mit 67 Jahren, sondern später erfolgt.

Start und Kapitalhöhe anpassen

Wenn absehbar ist, dass dies der Fall ist, sollte auch das Ablaufmanagement entsprechend verzögert starten. So bleibt das Kapital länger in renditestarken Produkten investiert und ist nicht am Ende des Ablaufmanagements jahrelang in sicheren, aber renditeärmeren Anlagen geparkt. Schon eine Verschiebung um wenige Jahre, kann das Anlageguthaben deutlich erhöhen (eine Beispielrechnung dazu gibt es in Teil 11 der Serie).

Häufig wird nicht das gesamte Kapital auf einmal benötigt, vor allem bei Policen mit relativ großem Anlageguthaben. Wenn planbar ist, wann die Teilentnahmen erfolgen, sollte daran das Ablaufmanagement zeitlich angepasst werden. Es sollte also erst einmal nur ein Teil des Kapitals dem Umschichtungsprozess unterzogen werden. Für das restliche Guthaben oder weitere Teile davon kann die Risikoreduzierung evt. deutlich später starten. So bleiben die Chancen auf höhere Rendite und eine dynamische Vermehrung des Kapitals länger erhalten.

Um dies umzusetzen, ist jedoch eine Grundvoraussetzung erforderlich: Der Versicherungsvertrag muss ein flexibles Ablaufmanagement ermöglichen, das sowohl zeitlich (wann beginnt man das Ablaufmanagement) als auch an die Höhe der geplanten Auszahlungen (wieviel sollte sicher investiert sein) angepasst werden kann. Es kann lohnenswert sein, darauf bei der Produktauswahl zu achten.

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Sabine

Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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