- Von Barbara Bocks
- 04.09.2024 um 13:51
Knapp jeder zweite Sparer (45 Prozent) legt sein Geld unabhängig von der Höhe der Zinsen oder gar nicht an. Zu diesem Ergebnis gelangt eine aktuelle repräsentative Online-Umfrage von Yougov im Auftrag der Postbank mit 2.140 Befragten über 18 Jahren.
Auch wenn sich die Zinsen derzeit meist nur im unteren einstelligen Prozentbereich bewegen, sollte man ihre Wirkung auf die Ersparnisse nicht unterschätzen: „Beim Zins machen Unterschiede nach dem Komma auf lange Sicht eine Menge aus“, meint Frank Kuczera, Anlage-Experte bei der Postbank.
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Vor allem Sparer mit wenig Einkommen legen ihr Geld nicht an
Vor allem einkommensschwache Sparer verzichten laut der Umfrage darauf, Erträge mit ihren Rücklagen zu erzielen: 43 Prozent der Befragten mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von unter 2.500 Euro parken den größten Teil ihrer Ersparnisse auf dem Girokonto oder verwahren es in Form von Bargeld.
Auf Sparer mit höherem Einkommen trifft das hingegen nur in knapp 22 Prozent der Fälle zu. Der Durchschnitt der Befragten liegt bei 30 Prozent. „Es ist fatal, dass Menschen mit geringerem Einkommen vor allem ertraglose Sparformen nutzen. Gerade für sie ist es wichtig, Geld möglichst gewinnbringend anzulegen“, sagt Kuczera.
Vermögenswirksame Leistungen erhöhen Ersparnisse
„Zinsanlagen eignen sich dazu bestens, da sie gut planbar sind“, rät der Anlage-Experte. Und auch mit einer kurzzeitigen, flexiblen Anlage – wie einem Tagesgeldkonto – können Sparer Zinsen erwirtschaften. Nicht nur die Zinsen können dazu führen, dass die Ersparnisse steigen. Auch staatliche Förderungen wie die sogenannten vermögenswirksamen Leistungen (VL) können dazu beitragen.
Dabei leistet der Arbeitgeber freiwillig Zahlungen in einen VL-Sparvertrag des Arbeitnehmers. Und Sparer mit geringerem Einkommen unterstützt der Staat: Jährlich maximal 80 Euro Arbeitnehmersparzulage für eine VL-Wertpapieranlage und 43 Euro für einen VL-Bausparvertrag schießt er zu.
Voraussetzung ist, dass das zu versteuernde Einkommen im Kalenderjahr bei Singles höchstens 40.000 Euro beträgt. „Die Einkommensgrenze für die Arbeitnehmersparzulage wurde seit Anfang des Jahres mehr als verdoppelt. Es lohnt sich also, den eigenen Anspruch zu prüfen“, ergänzt Kuczera.
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