- Von Achim Nixdorf
- 14.01.2022 um 14:26
Rentner dürfen sich in diesem Jahr auf eine deutliche Erhöhung ihrer Altersbezüge freuen. Das machte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) jetzt mehreren Medienberichten zufolge in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa deutlich. „Es wird nach all dem, was wir wissen, in diesem Jahr eine kräftige Rentenerhöhung geben“, sagte Heil. Die Stabilität des Systems insgesamt sieht er dabei nicht in Gefahr.
Kurzarbeit drückt nur wenig auf die Rente
Rentenplus fällt 2022 doch geringer aus
Das plant die Ampel bei Rente, Altersvorsorge und Gesundheit
Im Raum steht ein Rentenplus von über vier Prozent zum 1. Juli dieses Jahres. Die endgültige Höhe der Anpassung wird zwar erst im Frühjahr feststehen. Klar ist aber schon jetzt: Weil die Ampel-Koalition beschlossen hat, den zurzeit ausgesetzten Nachholfaktor wieder zu aktivieren, wird die Erhöhung unterm Strich niedriger ausfallen als ursprünglich geplant. Mit dem Nachholfaktor wird eine unterbliebene Renten-Kürzung, wie sie eigentlich im vergangenen Corona-Jahr notwendig gewesen wäre, mit künftigen Erhöhungen verrechnet.
„Wir brauchen viele Menschen in guter Arbeit“
Dass in den nächsten Jahren die geburtenstarken Jahrgänge der sogenannten Babyboomer aus dem Arbeitsleiben ausscheiden und das deutsche Rentensystem damit unter erheblichen finanziellen Druck geraten könnte, sorgt Hubertus Heil nicht. „Die entscheidende Schlacht zur Stabilisierung der Rente findet am Arbeitsmarkt statt“, betonte der SPD-Politiker im Interview. Die Stabilisierung der gesetzlichen Rente gelinge nicht allein über Beiträge und Steuerzuschüsse, so Heil, nötig sei es vor allem, möglichst viele Menschen im erwerbsfähigen Alter in gut bezahlter Arbeit zu haben. Dazu komme der von der Ampel-Koalition geplante Einstieg in eine ergänzende kapitalgedeckte Vorsorge.
Erwerbsbeteiligung steigt
Tatsächlich war die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Deutschland noch nie so hoch wie derzeit. Nach Auskunft des Bundesarbeitsministeriums lag sie im Oktober 2021 trotz der Corona-Krise bei 34,37 Millionen Beschäftigten. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Plus von über 500.000. Auch die Erwerbsbeteiligung von Frauen, älteren Arbeitnehmern und Ausländern steigt seit Jahren an.
Deutschlands Arbeitgeber sehen das indes kritischer und warnen vor steigenden Beiträgen und weiteren Steuersubventionen für die Rentenkasse, sollten bei gleichbleibendem Rentenniveau umfangreiche Reformen ausbleiben.
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