- Von Redaktion
- 15.10.2024 um 13:58
Kann künstliche Intelligenz, KI, die Beratung in naher Zukunft übernehmen?
Misimi: Ich glaube nicht, dass die KI eine Beratung zu 100 Prozent ersetzen kann, da der menschliche Kontakt Vertrauen schafft. Ich denke aber, dass sie zu einem sehr großen Teil unterstützen und Prozesse sowohl für den Berater als auch für den Kunden effizienter gestalten kann. Wir probieren hier aktuell selbst einiges aus.
Wir machen einmal im Jahr einen großen Workshop, bei dem wir neue Ideen generieren und gemeinsam nach Relevanz priorisieren
Wie förderst du Innovation in deinem Unternehmen?
Misimi: Wir testen neue Ideen schnell, wenn wir uns im Team darüber einig sind, und setzen uns Ziele und Fristen. Dann evaluieren wir: Ist das gut oder funktioniert es nicht so wie erwartet? Müssen wir nochmal etwas anpassen und einen neuen Testzyklus machen, oder verwerfen wir die Idee? Und wenn ja, dann haben wir was gelernt. Schreiben die Learnings auf und gehen weiter.
Mir ist Agilität sehr wichtig. Wir versuchen, neue Themen mithilfe der SCRUM-Methode aus der Software-Entwicklung umzusetzen. Außerdem machen wir einmal im Jahr einen großen Workshop, bei dem wir neue Ideen generieren und gemeinsam nach Relevanz priorisieren.
In welchen sozialen Netzwerken bist du unterwegs, in welchen davon bist du sichtbar?
Misimi: Auf Instagram und Linkedin bin ich sehr sichtbar und aktiv. Tiktok, Facebook und Youtube nutze ich eher passiv.
Welchen Wunsch hast du an die Politik?
Misimi: Dass sie die Aktienrente umsetzt und finanzielle Bildung in die Schulen bringt. Ansonsten sollten wir wieder mehr Eigenverantwortung der Menschen in jederlei Hinsicht fördern, denn WIR ALLE sind der Staat. Ich glaube, das vergessen viele manchmal …
Ein Gegenargument der Honorarberatung ist häufig, dass sie sich nur wohlhabende Personen leisten können und Personengruppen mit geringem Einkommen keinen Zugang zu dieser Dienstleistung haben. Stimmt das in deinen Augen? Siehst du Lösungen, um soziale Spaltung zu vermeiden?
Misimi: Ja, das sehe ich schon. Wir haben zum Teil sehr junge Kundinnen und Kunden, bei denen wir die Honorarberatung auch proaktiv angeboten haben, weil sie unterm Strich günstiger war als der Provisionstarif. Eine Kundin konnte das Geld noch nicht aufbringen, wollte aber schon mit einer fondsgebundenen Rentenversicherung starten. Deshalb hat sie gesagt: Danke für die Transparenz – aber ich nehme die Provision.
Die Lösung ist für mich, beides anbieten zu können und die Unterschiede transparent aufzuzeigen – also finanziell zu bilden und dann den Menschen selbst die Entscheidung zu überlassen, welche Beratungsform sie wählen möchten.
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