Henning Maaß ist Berater bei Willis Towers Watson und für die kürzlich erschienene Studie verantwortlich. © Willis Towers Watson
  • Von Juliana Demski
  • 12.01.2021 um 19:12
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Banken bleiben in der privaten Altersvorsorge, bezogen auf das Jahr 2019, der führende Vertriebskanal mit einem Marktanteil im Neugeschäft von 36 Prozent. Einfirmenvermittler landeten nur auf dem zweiten und Makler auf dem dritten Platz.

Die Banken hierzulande haben erneut ihre Position als bedeutendster Vertriebskanal von privaten Altersvorsorgeprodukten (pAV) verteidigt. 2019 hatten sie mit 36 Prozent den größten Anteil am Neugeschäftsvolumen nach dem „Annual Premium Equivalent“ (APE) – also der Summe aus laufenden Beiträgen für ein Jahr plus 10 Prozent der Einmalbeiträge. Das zeigt eine Studie des Beratungsunternehmens Willis Towers Watson.

Damit lagen die Kreditinstitute vor den Einfirmenvermittlern (32 Prozent) und auch vor den Maklern beziehungsweise den Mehrfachagenten (27 Prozent). Insgesamt lösten die 86 in der Studie analysierten Lebensversicherer im Jahr 2019 ein Neugeschäft in Höhe von 6,6 Milliarden Euro nach APE ein – laut Willis Towers Watson macht das ein Plus von einer Milliarde Euro im Vergleich zum Vorjahr. 4,2 Milliarden Euro des Neugeschäfts entfielen auf private Altersvorsorgeprodukte – nach 3,5 Milliarden Euro im Jahr 2018.

Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung: Bei der Unterscheidung zwischen laufenden und Einmal-Beiträgen zeigt sich die deutliche Führungsposition der Kredithäuser mit 44 Prozent Anteil bei den Einmalbeiträgen. Bei laufenden Beiträgen hingegen liegen Einfirmenvermittler laut den Studienautoren mit 43 Prozent vorn, gefolgt von Maklern und Mehrfachagenten (29 Prozent) und Banken (24 Prozent).

Versicherungsvertreter lösen mehr Neugeschäft ein

„Banken kennen die hohen liquiden Mittel ihrer Kunden und die Lebensversicherer bieten in der jetzigen Nullzinsphase dafür attraktive Produkte“, sagt Henning Maaß, für die Studie verantwortlicher Berater bei Willis Towers Watson. „Bei laufenden Beiträgen allerdings haben die Banken 2019 sogar geringfügig weniger Neuzugang in der privaten Altersvorsorge erzielen können als noch 2018. Die Einfirmenvermittler konnten 2019 bei laufenden Beiträgen hingegen 95 Millionen Euro mehr Neuzugang in der pAV einlösen als in 2018.“

Die Bedeutung der pAV für die Branche habe 2019 erneut zugenommen. Der APE- Neuzugang stieg laut Willis Towers Watson von 3,5 Milliarden Euro im Vorjahr auf 4,2 Milliarden Euro im Jahr 2019. Dazu Maaß: „Die anderen Produktgruppen haben zwar ebenfalls zugelegt, aber nicht in dem hohen Maße wie die pAV, deren Anteil von 62 auf 65 Prozent gestiegen ist.“ Einmalbeiträge hätten sogar um 37 Prozent auf 24,5 Milliarden Euro zugelegt. „Erfreulich ist auch die Steigerung des Neuzugangs bei den laufenden Beiträgen um 8 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Dies zeigt, dass die Lebensversicherer mit ihren Produktangeboten die Bedürfnisse der Kunden treffen“, so der Experte.

Und weiter: „Die pAV konnte 2019 bei den Einmalbeiträgen ihre überragende Bedeutung bei den Einfirmenvermittlern sowie bei den Maklern und Mehrfachagenten sogar noch auf 94 Prozent beziehungsweise 95 Prozent ausbauen. Da Banken verhältnismäßig viel Todesfallversicherungen gegen Einmalbeitrag verkaufen, ist der pAV-Anteil dort mit 88 Prozent etwas geringer“, erläutert Maaß. „Bei laufenden Beiträgen konnten nur Einfirmenvermittler den pAV-Anteil auf 52 Prozent steigern, während sich deren Bedeutung bei den beiden anderen Vertriebswegen auf 39 Prozent beziehungsweise 55 Prozent verringerte.“

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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