- Von Juliana Demski
- 15.07.2020 um 14:07
Noch vor zwei Monaten schätzten 47 Prozent der Mitglieder des Vermittlerverbandes AfW ihre geschäftliche Zukunft bis Jahresende 2020 als „katastrophal“ oder „schlecht“ ein. Heute tun dies nur noch knapp 31 Prozent, wie der Verband im Rahmen einer Neuauflage der Umfrage herausfand.
„Corona ist die Stunde der Vermittler“
„Corona wird eine nachhaltige Wirkung haben“
„Der Vermittler der Zukunft wird an Cyber-Versicherungen nicht vorbeikommen“
Knapp 37 Prozent der insgesamt 461 Befragten sind zudem noch „unentschieden“ und rund 31 Prozent glauben sogar an eine „gute“ oder „sehr gute“ Geschäftsentwicklung innerhalb der kommenden sechs Monate. Zum Vergleich: Vor acht Wochen waren noch 35 Prozent unentschieden und nur 18 Prozent blickten optimistisch in die Zukunft. Trotzdem gehen die Versicherungsmakler und unabhängigen Finanzanlagevermittler im Durchschnitt von einem markanten Rückgang ihres Provisionsumsatzes aus – und zwar um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Auf die Frage, für welche Produkte die Vermittler durch die Corona-Krise eine steigende Nachfrage erwarten, antwortete fast jeder zweite Teilnehmer offene Investmentvermögen (44,7 Prozent). Darauf folgen Biometrie (31 Prozent) sowie Altersvorsorge (27 Prozent). Im Vergleich zur April-Umfrage hat damit die „gewerbliche Versicherung“ an Wichtigkeit verloren (von Platz 2 auf Platz 7 abgerutscht).
Weitere Ergebnisse der Umfrage:
50 Prozent der Kundentermine finden zurzeit telefonisch statt, 25 Prozent als Video- oder Onlineberatung und ein weiteres Viertel in Form persönlicher Treffen. „75 Prozent aller Kundentermine finden somit zurzeit ohne direkten Kundenkontakt statt. Vor einem halben Jahr wäre diese hohe Zahl noch unvorstellbar gewesen“, analysiert AfW-Vorstand Frank Rottenbacher die Ergebnisse der Umfrage.
„Viele Vermittler haben in einem bewundernswerten Tempo ihre Prozesse an die Corona-Wirklichkeit angepasst und fühlen sich so gerüsteter für die Zukunft“, lobt Rottenbacher. Aber: „Wenn natürlich ganze Kunden-Branchen wegbrechen, dann kann auch der am besten organisierteste Vermittler nicht dagegen ankommen. Hier braucht es auch Unterstützung seitens der Produktpartner, um diese Zeiten überstehen zu können.“
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