Sonnenuntergang im Versicherungsviertel von Paris: Auch die Gewinne vieler Versicherer tauchten zuletzt ab. © picture alliance / dpa | Matthias Balk
  • Von Andreas Harms
  • 15.02.2022 um 18:07
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Man könnte das taktvoll nennen, was Analysten von McKinsey in ihrem Bericht machen. Zuerst überbringen sie gute Nachrichten – um gleich darauf ein nicht allzu rosiges Bild der Versicherungsbranche zu zeichnen. Aber sie liefern auch Ideen, wie unprofitable Unternehmen wieder auf die Füße kommen können.

„Das ist ein ganz klares Misstrauensvotum gegenüber der Industrie und wirft Fragen darüber auf, welche langfristige Zukunft manche Teilnehmer als Einzelunternehmen noch haben“, heißt es dazu. Das betreffe vor allem Kompositversicherer, bei denen sogar 60 Prozent unter ihrem Buchwert gehandelt werden.

Fragt sich also, was nun zu tun ist. Dafür zitieren die Autoren Punkte aus einer drei Jahre alten Studie von KcKinsey. Alle nicht neu oder gar revolutionär, sondern eher Grundlagen für gutes Wirtschaften:

  • Kapital dynamisch zwischen den Geschäftszweigen umschichten
  • Einen beträchtlichen Teil des Kapitals in organisches Wachstum und Entwicklung reinvestieren
  • Thematische und programmatische Fusionen oder Akquisitionen vorantreiben (aber keine Mega-Deals)
  • Versicherungsmargen erhöhen
  • Umwälzende Fortschritte hinbekommen, um Spitzenproduktivität zu erreichen

Offenbar haben die Studienautoren selbst mitbekommen, wie allgemeingültig und beliebig diese Punkte klingen. Denn sie reichen zusätzlich neun Hebel nach, an denen Versicherer ziehen sollen, um sich in die Erfolgsspur zu bringen. Bemerkenswert ist davon vor allem Punkt 1:

  1. Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) zum Kernbestandteil des Geschäftsmodells machen
  2. Relevanz erhöhen, indem man neue Produkte entwickelt und neue Risiken abdeckt
  3. Engagement und Erfahrung von Kunden verbessern und persönlicher gestalten
  4. Andere Ökosysteme und Insurtechs mit einbinden
  5. Neue Geschäftsmodelle für das digitale Zeitalter
  6. Einfluss durch Daten und Analysen hochskalieren
  7. Kerntechnologie auf den neuesten Stand bringen
  8. Probleme mit der Produktivität angehen
  9. Unternehmenskultur, Diversität und Arbeitsweisen neu denken, um Talente anzuziehen und zu halten

Neun Punkte, die nach Meinung der Autoren Versicherer zurück in die profitable Spur bringen können. In ihrem Bericht arbeiten sie alles noch detailliert aus und vertiefen die einzelnen Gedanken. Sie können ihn hier (in englischer Sprache) herunterladen.

autorAutor
Andreas

Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

kommentare
Wilfried Strassnig Versicherungsmakler
Vor 3 Jahren

Wo sollen reale Gewinne herkommen, wenn man sich nicht für Innovationen interessiert.
Auch wenn man mit TAMTAM immer alles als wunderbar darstellt, ist der Bürger nach allen
Kosten und Inflation, auch mit BAV etc., eher in der Verlustzone. Pscht, nicht weitersagen,
machen wir weiter wie bisher, nur niemand erschrecken. Den SCHWARZEN PETER zieht nur
der Kunde. So fördert die Privatwirtschaft selbst staatliche Versorgung, Ein Wahnsinn,
wenn man das Defizit bei den Beamtenpensionen von 3 BILLIONEN EURO zur Kenntnis nimmt.
Schuldenfrei, wenn gigantische Defizite versteckt werden?
Auch so eine Besonderheit deutscher Alleinstellung beim Verdrängungsweltmeister……

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kommentare
Wilfried Strassnig Versicherungsmakler
Vor 3 Jahren

Wo sollen reale Gewinne herkommen, wenn man sich nicht für Innovationen interessiert.
Auch wenn man mit TAMTAM immer alles als wunderbar darstellt, ist der Bürger nach allen
Kosten und Inflation, auch mit BAV etc., eher in der Verlustzone. Pscht, nicht weitersagen,
machen wir weiter wie bisher, nur niemand erschrecken. Den SCHWARZEN PETER zieht nur
der Kunde. So fördert die Privatwirtschaft selbst staatliche Versorgung, Ein Wahnsinn,
wenn man das Defizit bei den Beamtenpensionen von 3 BILLIONEN EURO zur Kenntnis nimmt.
Schuldenfrei, wenn gigantische Defizite versteckt werden?
Auch so eine Besonderheit deutscher Alleinstellung beim Verdrängungsweltmeister……

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