- Von Redaktion
- 22.11.2016 um 15:57
Deutschland sei auf dem Weg zur Fintech-Nation, heißt es im neuen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums (BMF). Gleichzeitig tritt die Behörde auf die Euphorie-Bremse, indem sie vor den Risiken der Digitalisierung warnt.
Mit der flächendeckenden Anwendung automatisierter Verfahren würden die operationellen Risiken steigen, heißt es in dem Bericht. Wenn sich diese in Richtung Finanzmarktstabilitätsrisiken entwickelten, „verdienen sie unsere besondere Beachtung“.
Grundsätzlich schlägt der BMF-Bericht jedoch einen optimistischen Ton an: „Der breite Einsatz neuer Technologien erhöht auch den Wettbewerb innerhalb des traditionellen Finanzsektors“, schreibt das Ministerium. Es sei davon auszugehen, heißt es weiter, dass zukünftig viele klassische Finanzdienstleistungen auch von sogenannten Fintechs angeboten würden, und sich somit die Auswahl für den Kunden verbreitern werde.
Ende 2015 zählt die BMF-Statistik 433 Fintech-Unternehmen mit einer Geschäftstätigkeit in Deutschland. 346 davon seien auch wirklich geschäftlich aktiv, vor allem in Berlin, München, Frankfurt und Hamburg, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Zur Zukunft des Fintech-Standort Deutschland äußert sich das BMF optimistisch: „Durch die Unsicherheit, die für Marktteilnehmer aus dem Brexit erwächst, könnten nun zusätzlich Teile des sehr gut entwickelten Fintech-Marktes von London in Richtung Kontinentaleuropa abwandern, da viele junge Unternehmen nicht das Risiko eingehen möchten, den einfachen Zugang zum Europäischen Finanzmarkt zu verlieren“, so der Bericht.
Das BMF will in Zukunft mit der Finanzaufsicht Bafin zusammenarbeiten, um eine faire Regulierung von gleichen Finanzprodukten mit gleichen Risiken und einem angemessenen Verbraucherschutz durchzusetzen.
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