Sprachen auf der DKM über Provisionsdeckel & Co. (von links): Markus Faulhaber, Allianz; Achim Kassow, Ergo; Moderator Marc Surminski; Alexander Vollert, Axa und Armin Zitzmann, Nürnberger. © Oliver Lepold
  • Von Lorenz Klein
  • 25.10.2018 um 14:52
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:35 Min

Zum 22. Mal hatte die DKM in diesem Jahr ihre Pforten geöffnet: In Dortmund stellten 327 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen vor – ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Tenor, der von der wichtigsten Finanz- und Versicherungsmesse Deutschlands ausging: Der Vermittler wird mehr denn je gebraucht.

Die Frage, die im Raum schwebte, war dann natürlich auch, was die Politik macht. Stichwort: Provisionsdeckel. Axa-Deutschlandchef Alexander Vollert kommentierte die Debatte so: „Der Deckel setzt falsche Steuerungsanreize“ und würde zu weniger Beratung in Deutschland führen. „Lassen Sie uns unsere Hausaufgaben machen, dann brauchen wir keinen Deckel.“ Übersetzt: Die Kosten im Versicherungsvertrieb sind bereits gesunken und werden auch künftig weiter sinken – auch ohne jegliche Obergrenze in der Provisionierung.

Nürnberger-Chef Armin Zitzmann wurde noch deutlicher: Ein Deckel sei marktwirtschaftlich betrachtet „blödsinnig“. Die Branche dürfe nicht aufhören, dies der Politik zu verdeutlichen.

Markus Faulhaber, Vorstandschef der Allianz Leben, wies in der Debatte darauf hin, dass es noch „riesige Möglichkeiten“ für die Branche gebe, Produktivitätsgewinne zu erzielen. Man müsse auch die Kosten reduzieren, aber dies dürfe nicht allein zu Lasten der Vermittler geschehen.

BVK: Provisionsdeckel wäre Eingriff in Berufsfreiheit

Bereits zuvor hatte der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) in einer Pressekonferenz erneut bekräftigt, gegen einen Provisionsdeckel weiter vorgehen zu wollen. „Eine gesetzliche Begrenzung der Provisionen von Vermittlern wäre ein tiefgreifender Eingriff in unsere Berufsfreiheit und ist weder grundgesetzlich noch ordnungspolitisch legitimierbar“, sagte BVK-Präsident Michael H. Heinz.

Heinz zufolge wäre ein Provisionsdeckel zudem ineffektiv, weil er bestenfalls eine „homöopathische Renditewirkung“ hätte. Außerdem sei es der falsche Weg, über den Provisionsdeckel demotivierend auf die Vermittlerschaft einzuwirken.

Er zeigte sich aber optimistisch, dass die Begrenzung am Ende nicht kommt. Es sei ein gutes Zeichen, dass die Bundesregierung das Thema auf 2019 verschoben habe.

Mit seiner Einschätzung ist der BVK-Chef nicht allein: In einer Umfrage unter Maklern auf der DKM waren etwa 36 Prozent der Teilnehmer der Ansicht, dass ein Deckel nicht kommen wird.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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