- Von Juliana Demski
- 14.09.2021 um 20:16
Die Versicherer haben im vergangenen Jahr in der Manager-Haftpflicht – auch bekannt als D&O-Versicherung – deutlich mehr Schadenzahlungen geleistet als im Vorjahr. „Die Schäden in der D&O-Versicherung steigen schneller als die Beitragseinnahmen“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), auf Basis einer kürzlich erfassten Statistik seines Verbands.
„Während die Beiträge um gut 9 Prozent auf 335 Millionen Euro stiegen, wuchsen die Leistungen um 14 Prozent. Unter dem Strich stehen erhebliche Verluste, die sich aus den immer größeren Haftungsrisiken für Managerinnen und Manager ergeben“, so Asmussen weiter. Die Schadenquote nach Abwicklung habe 110 Prozent betragen. Somit hätten die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle nach Abwicklung deutlich über den verdienten Bruttobeiträgen gelegen.
Der Begriff D&O-Versicherung stammt aus den USA und ist eine Abkürzung für Director’s and Officer’s Liability Insurance. Sie ist eine besondere Form der Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung für Vorstände, Geschäftsführer und Aufsichtsräte.
„Nach einer Insolvenz sind Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sowie Vorstände nicht selten mit Forderungen in Millionenhöhe konfrontiert“, sagt Asmussen. In den vergangenen Jahren sind die Pflichten für Manager auch finanziell gesunder Unternehmen immer weiter gewachsen: „Auch beim Thema Compliance wächst das Pflichtenheft für Managerinnen und Manager weiter: Die nächsten Kapitel sind das Lieferkettengesetz sowie die Verpflichtung aller Unternehmen ab 50 Beschäftigten ein Hinweisgebersystem einzurichten.“
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