Besucher auf einer Berufsorientierungsmesse in Thüringen: Wer sich für einen Ausbildungsberuf entscheidet, muss nicht immer finanzielle Abstriche machen. © dpa
  • Von Juliana Demski
  • 17.12.2019 um 17:29
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Wer eine Ausbildung macht und nicht studiert, verdient oft weniger als ein Akademiker – doch es gibt zahlreiche Ausnahmen. Eine aktuelle Studie des Portals Gehalt.de deckt unter anderem regionale Unterschiede und die lukrativsten Ausbildungen auf. Dazu gehört laut dem Portal auch der „Versicherungsberater“.

Wie viel Berufseinsteiger nach der Ausbildung verdienen, wird häufig von regionalen Faktoren bestimmt. Durchschnittlich bekommen junge Angestellte ohne Studium in Baden-Württemberg mit 34.400 Euro jährlich das meiste Geld. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie aus dem Hause Gehalt.de.

Auch in Bayern (32.600 Euro) und in Hamburg (32.500 Euro) beziehen sie ein lukratives Einkommen. Auf den hinteren Plätzen liegen Sachsen mit 26.300 Euro sowie Sachsen-Anhalt mit rund 26.000 Euro. Das Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern – hier erhalten Beschäftige nach der Ausbildung mit rund 25.900 Euro das niedrigste Gehalt. Allgemein betrachtet bekommen Beschäftigte mit abgeschlossener Ausbildung später bundesweit einmal ein Bruttojahresgehalt von rund 36.300 Euro.

Akademiker kommen meist auf weitaus mehr Geld:

Durchschnittlich 52.800 Euro im Jahr sind es (über alle Altersgruppen hinweg). Im Alter von 20 Jahren verdienen Nicht-Akademiker rund 28.200 Euro. Mit 40 Jahren steigt ihr Gehalt bereits auf 37.900 Euro. Am Ende ihrer Karriere verdienen Beschäftigte mit 60 Jahren ein Gehalt von 38.700 Euro.

Trotzdem gibt es auch Ausbildungsberufe, die nah an die Gehälter in Akademikerberufen herankommen. So gehören laut Studie unter anderem Firmenkundenbetreuer in der Bank zu den Top-Verdienern nach der Ausbildung. Sie bekommen ein Jahresgehalt von rund 43.900 Euro. Auch Bankkaufleute beziehen ein lukratives Einstiegseinkommen und belegen mit 38.100 Euro den zweiten Rang. Es folgen Sozialversicherungsfachangestellte (36.900 Euro), Chemikanten (34.800 Euro) und Mechatroniker (34.800 Euro). Zu den Geringverdienern zählen Friseure mit 20.200 Euro und zahnmedizinische Fachangestellte mit jährlich 21.200 Euro.

Wer gut in seinem Ausbildungsjob ist und sich anstrengt, kann nach wenigen Jahren sogar noch mehr verdienen:

Firmenkundenbetreuer in der Bank erleben in ihrer Karriere unter allen Ausbildungsberufen statistisch den stärksten Gehaltsanstieg. Ihr Einstiegseinkommen erhöht sich nach neun Jahren von 43.900 Euro auf rund 71.600 Euro (plus 63 Prozent). Auf dem zweiten Rang liegt das Gehaltswachstum von „Versicherungsberatern“ (plus 49 Prozent). Wobei hier davon auszugehen ist, dass Gehalt.de Versicherungsvermittler generell meint. Dahinter folgen System- und Netzwerkadministratoren (plus 48 Prozent).

Manch andere Berufe weisen hingegen häufig auch kaum eine Gehaltsentwicklung auf:

So können Kellner und Friseure nach neun Jahren im Beruf vergleichsweise niedrige Einkommenssteigerung vorweisen. In beiden Tätigkeiten wächst das Gehalt in diesem Zeitraum um 5 beziehungsweise 7 Prozent. Auch bei Berufskraftfahrern ergibt sich ein ähnliches Bild: Als Berufseinsteiger verdienen sie 27.700 Euro und nach neun Jahren rund 29.800 Euro (+8 Prozent).

Das Fazit der Studienautoren: Auf die Planung kommt es an.

„Wer früh genug seine Karriere vorbereitet, den Weg in Führungspositionen sucht und seinen Marktwert durch Weiterbildungen steigert, kann dem gut entgegenwirken“, sagt Philip Bierbach, Geschäftsführer von „Gehalt.de“. Zum Vergleich: Eine Fachkraft mit abgeschlossener Ausbildung verdient nach ihrem 50. Lebensjahr rund 38.400 Euro. Führungskräfte mit entsprechenden Qualifikationen kommen auf 82.600 Euro im Jahr – auch ohne Studium.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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