- Von Redaktion
- 23.03.2021 um 16:36
Ich arbeite auf Provisionsbasis. Aus Überzeugung. Warum? Dafür möchte ich euch einen kleinen Einblick in meinen Arbeitsalltag geben.
Zunächst einmal natürlich die Wurzel allen Übels: Ich verdiene mein Geld bei Abschluss einer Versicherung. Bis dahin zu diesem Punkt sind alle meine Leistungen für den Kunden kostenfrei.
Bis dahin bin ich mit meinem potenziellen Kunden seine Ist-Situation durchgegangen, habe seine Ziele und Wünsche besprochen und ihm ein Angebot erstellt. Unter Umständen habe ich mir die Bedingungen seiner jetzigen Versicherungen durchgelesen, Unterschiede herausgearbeitet und habe zwischendurch mit dem Kunden unter Umständen mehrmals telefoniert, per WhatsApp geschrieben oder sonst irgendwie kommuniziert, um Fragen zu beantworten.
Wenn der Kunde sich für eine Versicherung entschieden hat, verdiene ich das erste Mal Geld. Je nach Versicherung deckt das nicht den Zeitaufwand, den ich vorher hatte. Das ist aber mein Problem und nicht das Problem des Kunden, denn ich habe mich dafür entschieden, mir soviel Arbeit zu machen, damit der Kunde weiß, dass er richtig abgesichert ist.
Grüne wollen „weg von der Provisionsberatung“
„Ich bin ehrlich gesagt empört“
„Ihr seid erledigt“ – was ist dran an der Vermittler-Dystopie?
Wenn der Kunde mein Kunde ist, wechsle ich nicht meine Handynummer. Ich bin weiterhin rund um die Uhr für meine Kunden ansprechbar. Versicherungsschäden halten sich nicht an Öffnungszeiten, also ist es für mich selbstverständlich, dass ich es auch nicht tue.
Viele Kunden nutzen das auch. Abends nach Feierabend oder auch am Wochenende. Vielleicht ist es ein Schaden, den sie melden wollen, vielleicht auch einfach nur mal eine Rückfrage. All das ist für den Kunden kostenfrei – weil ich möchte, dass meine Kunden jederzeit gut schlafen können. Weil ich möchte, dass meine Kunden finanziell abgesichert sind und ihre Ziele erreichen. Ich möchte, dass keiner meiner Kunden unter einer Brücke schlafen muss, weil er nicht mehr arbeiten kann oder seine Rente nicht reicht.
Wie sich das rechnet? Meine Arbeit ist für meine Kunden und mich eine „Win-Win“-Situation. Und ich möchte betonen: Das erste „Win“ gehört meinem Kunden. Erst dann, erst wenn der Kunde aus der Beratung seinen Win zieht, freue ich mich über mein Win. Dadurch empfehlen mich meine Kunden gerne weiter. Dadurch kommen auch mal Verträge zu Stande, für die ich mehr Provision bekomme. Es ist am Ende also eine Mischkalkulation.
Verdiene ich an einer Lebensversicherung mehr als an einer Haftpflichtversicherung? Auf jeden Fall! Interessiert es mich, ob mein Kunde Lebensversicherung A oder Lebensversicherung B nimmt? Mich interessiert, dass der Kunde die für ihn beste Absicherung hat. Für mich macht das von der Provision her (so gut wie) keinen Unterschied.
>>> Hier geht es zu den Plänen der Grünen zur Zukunft der Finanzberatung
Hab‘ ich Bock, meine Kunden zu verarschen, um mehr Geld zu verdienen? Auf keinen Fall!! Also zum einen reden wir hier nicht über tausende Euros Unterschied, zum anderen esse ich keine kleinen Kinder und meine Oma hab‘ ich auch nicht für nen 5er verkauft.
Was hätte ich davon, wenn ich meine Kunden verarsche? Vermutlich keine ruhige Nacht mehr, denn auch Versicherungsvertreter haben ein Gewissen 😉 und die ruhige Nacht würde aus zweierlei Gründen ausbleiben:
- Ich hätte ständig Angst, dass meinen Kunden was passiert, was nicht versichert ist
- Ich hätte ständig Angst, mir mein eigenes Grab geschaufelt zu haben, denn ich hafte zwischen 3 und 8 Jahren für erhaltene Provisionen. Stellst du also nach einem Jahr fest, dass ich dir Mist verkauft habe und kündigst alles, muss ich die Provision anteilsmäßig zurückzahlen. Das wäre Selbstmord. Ich würde immer in Gefahr laufen, mehr zurückzahlen zu müssen, als zu erhalten.
Was hätte eine flächendeckende Honorarberatung also zur Folge?
- Viele Kunden haben keine Lust und keine Mittel, dem Berater 80 Euro und mehr die Stunde zu zahlen, um dann festzustellen, dass alles beim Alten bleibt. Also ändern sie nichts an ihren Versicherungen und laufen in eine Unterversicherung hinein.
- Viele Kunden sparen sich das Geld und schließen ihre Versicherungen online ab. Bei einfachen Versicherungen mag das ja noch gehen, aber es gibt bei den meisten Versicherungen so viele existenzbedrohende Unterschiede…. Wäre alles mit drei Klicks im Vergleichsportal erledigt, bräuchten wir keine Ausbildung und müssten nicht jedes Jahr unsere Weiterbildung nachweisen.
- Der Service ist ein anderer beziehungsweise er kostet auf einmal Geld.
Vielleicht wäre ein Gespräch mit uns Vertretern an der ein oder anderen Stelle mal angebracht. Dann würde man feststellen, dass eine flächendeckende Honorarberatung nicht für jeden was ist. Es würde vielmehr vermutlich sogar die Altersarmut steigern.
Ein paar Beispiele:
- Eine Wohngebäudeversicherung für ein klassisches Einfamilienhaus: Im Schnitt verdiene ich da vielleicht 250 bis 300 Euro dran. Investierte Zeit: 5 bis 6 Stunden. Ein Honorar müsste also bei um die 500 Euro mindestens liegen, damit sich das rechnet.
Seite 2: „Honorarberatung löst vielleicht ein Problem, schafft dafür aber fünf neue“
Wilfried Strassnig
Vor 4 JahrenGut gebrüllt Löwin. Weshalb sind Honorarberater günstiger sein sollen, obwohl mit den hohen Anfangskosten die Gewinnsituation am Ende in aller Regel NICHT höher ist. Keine Haftung für das Beste Angebot des Marktes macht Beratung durch Makler, u. a,. Hr. Mahlich, mit großem Abstand am attraktivsten. Trotz über 10 Jahren trommeln der Verbraucherverbände, der Medien und von Politikern aller Colour, hat der Markt bei kümmerlichen 300 Beratern in D alles, im Gegensatz zu o.a. begriffen. Ständig das gleiche Mantramäßg zu fordern, was längst auch in GB Beratung für die Mehrheit der Bevölkerung nicht besser macht und für viele zu teuer ist, zeigt wieder einmal, dass mal beschlossenes auch gegen jede Vernunft, mit Scheuklappen, fortgeführt wird. Volksvertreter, die mit Ihrer Arbeit die Zukunftsvorsorge für viele Bürger unmöglich machen und den Sozialstaat damit gleichzeitig endgültig ruinieren, der andernfalls entlastet wäre.
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kommentierenWilfried Strassnig
Vor 4 JahrenGut gebrüllt Löwin. Weshalb sind Honorarberater günstiger sein sollen, obwohl mit den hohen Anfangskosten die Gewinnsituation am Ende in aller Regel NICHT höher ist. Keine Haftung für das Beste Angebot des Marktes macht Beratung durch Makler, u. a,. Hr. Mahlich, mit großem Abstand am attraktivsten. Trotz über 10 Jahren trommeln der Verbraucherverbände, der Medien und von Politikern aller Colour, hat der Markt bei kümmerlichen 300 Beratern in D alles, im Gegensatz zu o.a. begriffen. Ständig das gleiche Mantramäßg zu fordern, was längst auch in GB Beratung für die Mehrheit der Bevölkerung nicht besser macht und für viele zu teuer ist, zeigt wieder einmal, dass mal beschlossenes auch gegen jede Vernunft, mit Scheuklappen, fortgeführt wird. Volksvertreter, die mit Ihrer Arbeit die Zukunftsvorsorge für viele Bürger unmöglich machen und den Sozialstaat damit gleichzeitig endgültig ruinieren, der andernfalls entlastet wäre.
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