Stephen Voss ist Geschäftsführer der Neodigital Versicherung. © Neodigital
  • Von Redaktion
  • 08.11.2019 um 11:28
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lesedauer Lesedauer: ca. 05:45 Min

Das Thema Nachhaltigkeit ist derzeit in aller Munde und macht auch vor der Versicherungsbranche nicht Halt. Durch eine geschickte digitale Optimierung der Prozesse beim Antrag bis hin zur Schadenbearbeitung, lässt sich nicht nur Papier sparen, erklärt Stephen Voss, Geschäftsführer der Neodigital Versicherung. Welche Vorteile Kunden, Vermittler und Versicherer dadurch noch haben, lesen sie in seinem Gastbeitrag.

Schadenerfassung ohne Formular

Folgerichtig muss dann für die Schadenerfassung auch kein Formular mehr versendet werden. Von einer unterschriebenen Antwort per Post ganz zu schweigen. Ein dynamischer Schadendialog übernimmt diese Aufgabe genauso routiniert und viel schneller. Und wenn der Kunde dann noch weitere Unterstützung benötigt, kann er sie durch ein Service-Center oder einen Online-Chat erhalten.

Hier sind die vorhandenen Möglichkeiten in der Branche noch nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft. Künftig ist es sicherlich auch möglich, eine Schadenaufnahme mittels Live-Video zu übertragen, die über eine verschlüsselte Verbindung vom Geschädigten an den Schadenbearbeiter des Versicherers abgewickelt wird. Das geht ohne jegliche Anfahrt und alle haben etwas davon, der Kunden, weil es schneller geht und der Versicherer auch. Er erfährt viel früher von dem Schaden, der gleich dokumentiert wird, als wenn er erst einige Zeit später einen Gutachter aussenden kann.

Komfort- und Zeitgewinne durch digitale Technologie

Der Fachmann spricht von dem so wichtigen FNOL – first notice of loss –, Versicherer wissen das. Denn dass in den Tagen nach dem Schadenereignis noch einiges passieren kann, gewollt oder ungewollt, ist bekannt. Aber grundsätzlich gilt auch für diesen Bereich, dass bei konsequentem Einsatz digitaler Technologie nicht nur Komfort- und Zeitgewinne entstehen. Auch hier werden wieder Papier und Energie gespart, sowie Emissionen durch Kraftfahrzeuge vermieden. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel der Beteiligten.

Im Schadenfall stehen also bereits heute geeignete Prozesse und Technik bereit, um die Umwelt zu schonen. Ein allerdings oft übersehener Bereich in diesem Zusammenhang ist das Ende der Lebensspanne eines Versicherungsvertrages, die Kündigung. Sie erzeugt Aufwände und Umweltbelastungen in ganz unterschiedlichen Bereichen. Auch wenn man beiseitelässt, dass ein Kunde oft genug durch Kündigungsfristen, Stichtage und die korrekte Bestimmung des Endes eines Quartals einfach überfordert ist. Auch der Versicherer muss über die vielen Formen der Kündigung Buch führen und sie kontrollieren.

Kündigungen einfacher machen

Hinzu kommt, dass die Vertragsbedingungen sehr oft eine schriftliche Kündigung per Post, schlimmstenfalls auch noch per Einschreiben vorsehen. Das geht auch heute schon viel einfacher: Kündigungsfristen streichen, das hilft, die interne Administration zu entschlacken. Dem Kunden den Weg zur Kündigung nicht steinig gestalten, sondern ganz bequem offenlegen per Click. Kein Einschreiben, kein Papier, kein Versand und die Kündigungsbestätigung per digitalen Nachdruck.

Eines sollte man abschließend nochmal unterstreichen: Ein digital legitimiertes Dokument mit Informationen vom Versicherer, vom Kunden oder Vermittler ist rechtsbindend – Papier verändert weder die Rechtskräftigkeit des Inhaltes noch die Priorität der Information. Warum? Weil Information universell und medienunabhängig ist. Das sollten mittlerweile alle verstanden haben, und wenn das gewollt wird, dann hat das auch eine Zukunft, nicht nur mit Blick auf die Versicherer, sondern auch und vor allem mit Blick auf vermeidbare Umweltbelastungen. Fridays for Future – Insurers for Future.

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