Andreas Krause, Geschäftsführer von QBE in Deutschland, möchte die geografische Präsenz des Unternehmens ausbauen. © QBE
  • Von Manila Klafack
  • 07.09.2018 um 09:09
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Das australische Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen, QBE, ist nach zehn Jahren auf dem deutschen Markt noch nicht so richtig angekommen. Der neue Geschäftsführer, Andreas Krause, will das nun ändern. Im Interview mit Pfefferminzia spricht Krause über die künftige Strategie.

Wie wichtig ist dabei für Sie der Punkt der Digitalisierung?

Dieser Punkt ist immens wichtig. Die Prozessautomatisierung übernimmt in der Zukunft einen großen Teil der bisher durch Menschen ausgeführten Tätigkeiten. Unsere Mitarbeiter müssen wir für einen veränderten beruflichen Alltag qualifizieren und in die neuen Aufgaben einarbeiten. Meiner Meinung nach machen die Mitarbeiter den Mehrwert eines Unternehmens aus. Bei QBE sind alle extrem engagiert und wollen die Strategie verfolgen. Auch unternehmerisches Denken gehört dazu. Mit der Mentalität, „nur“ seine Aufgaben abarbeiten zu wollen, wäre es dagegen schwer. Aber auch in dem Beziehungsdreieck Versicherungsnehmer, Makler und Versicherungsunternehmen gibt es noch viele Prozesse, die längst nicht so kosteneffizient sind, wie sie sein könnten. Und ein weiterer wichtiger Punkt ist die Etablierung von Standards. Insbesondere beim Thema Schnittstellen zeigen sich die Nachteile, wenn jeder seine eigene Lösung entwickelt. Das ist extrem ineffizient.  

Welche Trends sehen Sie außerdem im deutschen und auch im internationalen Markt?

Für mich sind das ganz klar zwei große Trends. Das ist zum einen das Thema Cyberversicherungen. Die Cyberversicherung ist die weltweit am stärksten wachsende Versicherungssparte in der Gewerbe- und  Industrieversicherung. Zum anderen sind es Portfolio-Lösungen für kleine bis mittlere Industriekunden, bei denen die Makler nicht mehr jedes einzelne Unternehmen zur Ausschreibung geben, sondern gebündelt. Teils geht dies damit einher, dass Makler ihre Aktivitäten in der Wertschöpfungskette ausweiten und unter anderem durch die Schaffung von Assekuradeuren Teile klassischer Versicherertätigkeiten übernehmen. Der Versicherer soll dann nur noch als Risikoträger und Geldgeber dienen. Ähnliches kann man bei manchen Insuretechs beobachten. Durch Private Equity oder Rückversicherer finanzierte Start Ups sollen das Geschäft vorbei an den Erstversicherern generieren.

Neben den technologischen Veränderungen spielen auch die klimatischen eine große Rolle. Wie wirkt sich diese Entwicklung aus?

Die Auswirkungen auf unser Klima und die damit einhergehenden heftigeren Naturereignisse sind tatsächlich keine subjektiven Phänomene, sondern bewiesene Tatsachen. Stürme, Starkregen, aber auch Erdbeben nehmen zu. Dadurch ist auch die Belastung durch Schäden auf Seiten der Versicherer größer. Um dem entgegentreten zu können, kooperieren wir seit kurzem mit einem Start-up im Bereich der Vorhersage, wo sich welche Risiken entwickeln. Jupiter heißt dieses junge Unternehmen, das mit computergestützten Modellen für seine Prognosen arbeitet. Für Versicherungsnehmer besteht hier der Vorteil, dass sie für ihre Produktionsstätten, sollten sie in risikostarken Gebieten liegen, gezielt Vorsorgemaßnahmen treffen können. Und Versicherer ihrerseits können anders mit der Bewertung von Risiken umgehen und langfristig in das Risikomanagement investieren.

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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