- Von Andreas Harms
- 24.01.2025 um 08:21
Wenn sie eine Fondspolice verkaufen, achten vier von fünf Vermittlern darauf, dass es in der Aufschubzeit möglichst flexibel zugeht. Das ist jene Zeit zwischen Vertragsbeginn und Rentenbeginn. Sie umfasst immer auch die komplette Beitragszahlphase. Damit spielt es automatisch eine Rolle, ob man Beiträge aussetzen oder verändern beziehungsweise wie einfach man zusätzlich einzahlen oder Fonds wechseln kann.
Das Kriterium ist damit das mit Abstand wichtigste, fand das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) im Rahmen einer Studie heraus. Darin ließ es 89 Vermittler befragen. 70 Prozent von ihnen sind Versicherungsmakler nach Paragraf 34d der Gewerbeordnung, und 40 Prozent sind Finanzanlagevermittler nach Paragraf 34f. Das sind freilich nicht allzu viele Befragte, entsprechend sind die Ergebnisse mit etwas Vorsicht zu genießen. Einen Eindruck vermitteln sie trotzdem.
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Dabei kristallisierte sich eine Gruppe aus den fünf wichtigsten Kriterien für eine gute Fondspolice heraus:
- 80,4 Prozent – Flexibilität während der Aufschubzeit (wie bereits erwähnt)
- 69,6 Prozent – Kosten
- 66,1 Prozent – Auswahl an Indexfonds beziehungsweise ETFs
- 64,3 Prozent – Finanzstärke des Unternehmens
- 62,5 Prozent – Flexibilität in der Auszahlungsphase
Hier die gesamte Liste mit Kriterien:
Den aktuellen Stand im Beratungsgeschäft liefert die Frage nach bestimmten Produktgruppen. Demnach ist die Privatrente mit Abstand das Produkt, das am häufigsten auf den Tisch kommt. 40 Prozent beraten mehrmals im Monat Kunden dazu, weitere 41 Prozent zumindest ein- bis dreimal im Monat.
Der genaue Gegenpol ist die Riester-Rente mit 12 Prozent der Befragten, die dazu mehrmals im Monat beraten, und 16 Prozent ein- bis dreimal. Passend dazu erkundigte sich das IVFP danach, wie die Vermittler das Aus der Ampel-Koalition in Bezug auf Altersvorsorge bewerten.
Nun bewirkte der Krach in Berlin ja in erster Linie, dass nach großen Plänen am Ende doch nichts passierte (zum Beispiel in Hinsicht aufs Altersvorsorgedepot im Rahmen der Riester-Rente). Entsprechend erwarten auch 80 Prozent der befragten Vermittler, dass sich die Nachfrage nach Altersvorsorge kaum oder gar nicht ändert. 8 Prozent erwarten, dass die Nachfrage steigt, und 7 Prozent, dass sie sinkt.
Kein Comeback der Riester-Rente
Andersherum gefragt, hätte sich immerhin eine Mehrheit von über 60 Prozent über das geplante Altersvorsorgedepot gefreut. Allerdings hätten auch 28 Prozent es nicht gemocht.
Dass die Riester-Rente wieder eine größere Rolle in der privaten Altersvorsorge einnehmen könnte, halten lediglich 27 Prozent für möglich. 68 Prozent glauben das nicht. Ein weiteres Umfrageergebnis zu diesem Thementeil liegt fast schon auf der Hand: Die beste Kompetenz in Sachen Altersvorsorge trauen je 44 Prozent den Parteien CDU/CSU und FDP zu.
Doch das IVFP fragte auch nach weiteren Produktkategorien, zum Beispiel Berufsunfähigkeitsversicherungen. Das Stimmungsbild dazu zeigt die folgende Grafik.
Weiter geht es mit Garantien in der Altersvorsorge und der Frage, ob der steigende Höchstrechnungszins ihnen zum Comeback verhilft. Kurze Antwort: nein. 92 Prozent wollen Produkte mit hoher Garantiekomponente nicht wieder stärker in die Beratung einbinden. Die Hälfte der Befragten meint, dass auch die Nachfrage der Kunden eher gleichbleibt. 43 Prozent gehen sogar davon aus, dass der Trend zu garantielosen Produkten trotz gestiegenen Zinsen weiterläuft. Und 80 Prozent rechnen auch nicht damit, dass die Nachfrage nach klassischen Rentenversicherungen wieder steigt.
Und am Ende wollte das IVFP gern wissen, wie die Befragten rein geschäftlich ins neue Jahr sehen. In der Antwort lässt sich einiger Optimismus erkennen. Denn mehr als jeder Zweite (52 Prozent) erwartet steigende Erträge, und 35 Prozent in etwa gleichbleibende. Nur 13 Prozent gehen davon aus, dass die Erträge sinken. Damit ist die Zuversicht gewachsen: Im Vorjahr gingen noch 42 Prozent von steigenden Erträgen aus.
Mehr Ergebnisse können Sie hier herunterladen.
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