- Von Lorenz Klein
- 08.04.2020 um 11:19
Das Wort „Krisengewinnler“ genießt keinen sonderlich guten Ruf – und für die verschärfte Variante „Kriegsgewinnler“ gilt das erst recht. So wird hier doch der Eindruck erweckt, als würde sich da jemand auf Kosten anderer profilieren, wenn nicht gar unbotmäßig bereichern.
Nun haben wir hierzulande zwar eine veritable Krise, aber glücklicherweise keinen Krieg – „schlimmer geht immer“ gilt trotz allem auch heute noch, selbst wenn das Menschen mit akuten Existenznöten kaum Trost spenden dürfte.
„Wir müssen uns auf die Zeit nach Corona vorbereiten“
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„Der Vertrieb bleibt auch in diesen Zeiten aktiv“
Und doch tobt auch in der Versicherungsbranche jeden Tag eine Art von Krieg, ein Verteilungskrieg. Das war schon vor Corona so. Makler stehen im Wettstreit mit Vertretern, mit Insurtechs und vor allem mit großen Vergleichsportalen, um neue Kunden für sich einzunehmen.
Dabei wird vor allem der scheinbar unaufhaltsame Aufstieg des Marktführers unter den Vergleichsportalen kritisch beäugt – Check24. Das als Makler registrierte Unternehmen ist vielen Versicherungsvermittlern aus Fleisch und Blut ein rotes Tuch – davon zeugt nicht zuletzt die Dauerfehde zwischen den Münchnern und dem Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) (wir berichteten).
Die jüngste Werbe- und Marketingkampagne von Check24 dürfte da nicht zur Entspannung beitragen – und den bisherigen Verteilungskrieg, in dem sich überraschend viele Makler tapfer schlagen, womöglich noch verschärfen.
„Senken Sie jetzt ganz einfach Ihre monatlichen Fixkosten bei Strom, Gas, Handytarifen, DSL, Ihrem Kredit durch Umschuldung, Versicherungen und vielem mehr“, posaunte das Portal am Dienstag im hauseigenen Newsletter in die Öffentlichkeit – und auch auf der Website schallt es einem in großen Lettern entgegen: „FIX KOSTEN SENKEN“.
Warum nicht gleich 99 Prozent Ersparnis?
„Durch einen Vergleich können Sie in wenigen Minuten dauerhaft mehrere Hundert Euro sparen und das sogar bei oft besseren Leistungen“, verspricht Check24 und verweist dabei prominent auf die Versicherungssparten Privathaftplicht, Hausrat und Rechtsschutz – bis zu 87 Prozent Ersparnis sei hier möglich. Warum nicht gleich 99 Prozent Ersparnis, denkt man sich da…
Natürlich gibt es viele Makler, die sich gar nicht erst mit dem großen Vergleicher vergleichen wollen – zum Beispiel, weil sie andere, anspruchsvollere Schwerpunkte in ihrer Beratung setzen – sei es Arbeitskraftabsicherung, Ruhestandsplanung oder auch private Krankenversicherung.
Und dennoch dürfte sie das aggressive Buhlen von Check24 um verzweifelte Kunden nicht kalt lassen. Denn das Vorgehen des Portals konterkariert das aktuelle Handeln der Versicherungsbranche in der Krise, das – zumindest vordergründig – um einen Ausgleich bemüht ist zwischen Kunden, Vermittlern und Versicherern.
Kunden müssen sich für einen Weg entscheiden
So bieten derzeit zahlreiche Gesellschaften ihren Vertragsinhabern flexible Möglichkeiten an, um sie finanziell zu entlasten – damit sie eben nicht gleich zum Äußersten greifen und ihren Vertrag über Bord werfen beziehungsweise bei der Konkurrenz anheuern. Zu nennen wären hier vor allem erweitere Möglichkeiten zur Beitragsfreistellung. Welche weiteren Maßnahmen im Einzelnen am Markt bestehen, erfahren Sie hier in der Übersicht.
Für welchen Weg sich die Kunden am Ende entscheiden – für den soften Weg des Ausgleichs oder des harten Cuts der Vertragsumdeckung wird der Jahresverlauf zeigen, was wohl unweigerlich mit dem weiteren Verlauf der Pandemie verknüpft sein dürfte.
Ridschie Blanko
Vor 5 JahrenVon wann ist dieser Bericht? 1953? Wo finde ich eine Handlungsempfehlung? Wo sieht der Autor seine Werigkeit? Zeit geklaut. Nichts erfahren.
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Vor 5 JahrenVon wann ist dieser Bericht? 1953? Wo finde ich eine Handlungsempfehlung? Wo sieht der Autor seine Werigkeit? Zeit geklaut. Nichts erfahren.