Etvas-Mitgründer Sören Timm: Weniger Schadensfälle dank moderner Technik © Etvas
  • Von Andreas Harms
  • 17.05.2022 um 15:47
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„Darf’s ein bisschen mehr sein?“ – wer kennt sie nicht, die Frage an der Käse- oder Fleischtheke. Auch bei Finanzdienstleistern darf es gerne mal etwas zusätzliches sein. Leider fehlt dabei oft eine klare Linie.

Wenn Finanzdienstleister neben ihrem Kerngeschäft zusätzlichen Service anbieten, wollen sie damit oft gar keinen weiteren Umsatz erzielen. Sechs von zehn wollen einfach nur ihre Kunden besser an sich binden. Weshalb sie die Zusatzleistungen kostenlos anbieten.

Das geht aus einer Umfrage des digitalen Marktplatzes für Dienstleistungen, Etvas, hervor. Dafür ließ er zusammen mit dem IT Finanzmagazin und Pfefferminzia über 100 Führungskräfte aus Banken und Versicherungen befragen.

Warum Finanzdienstleister Mehrwert-Services anbieten
Warum Finanzdienstleister Mehrwert-Services anbieten

Demnach wollen die Unternehmen zwar über ihren eigentlichen Kern hinaus für ihre Kunden da sein. Eine gezielte Strategie für solche sogenannten Mehrwert-Services hat jedoch nur jedes zweite. Nimmt man alles zusammen, lassen die Befragten somit gute Gelegenheiten für Umsatz einfach liegen, folgert man bei Etvas.

Allerdings oft auch notgedrungen. So haben 54 Prozent der Befragten nicht genügend Leute und Technik, um Mehrwert-Leistungen anzubieten. Bei 35 Prozent mangelt es zudem an Kenntnissen. Und 46 Prozent halten so etwas nicht für lukrativ genug.

Wie Finanzdienstleister ihre Mehrwert-Dienste gestalten
Wie Finanzdienstleister ihre Mehrwert-Dienste gestalten

Speziell bei Versicherern sieht es so aus, dass nur jeder dritte seine Zusatzleistungen auch über das Maklernetz anbietet. Weshalb Etvas-Gründer Sören Timm einen Tipp hat:

Die Assekuranz kann sich mit nützlichen Angeboten als Partner der Versicherten aufstellen und gleichzeitig sogar von niedrigeren Schadensfällen profitieren. Wird im Rahmen einer Cyberversicherung zum Beispiel ein Monitoring-Service als Ergänzung angeboten, kann einem möglichen Datenbetrug vorgebeugt werden. In der Folge kommt es zu deutlich geringeren Claims (= Ansprüchen, Anm. d. Redaktion).

Dabei zeigen sich die Befragten neuer Technik gegenüber aufgeschlossen. So sind laut Umfragen über 90 Prozent von ihnen an vollautomatischen Angeboten interessiert, gern in Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz. Sören Timm:

Die Anbieter wollen Mehrwertdienste direkt über eine Plattform anbieten und die Zusammenstellung je nach Datenlage situationsbedingt verändern. So müssen sie künftig ihre Kunden und Kundinnen nicht mehr mit Produktangeboten bespielen, die für sie ohnehin irrelevant sind.

Heißt auf Deutsch: Dank vernünftiger Technik bekommt jeder Kunde nur das, was er auch gebrauchen kann.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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