Die Ampel-Parteien stellten am Mittwoch in Berlin ihren Koalitionsvertrag vor (von links): FDP-Chef Christian Lindner, SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sowie die Grünen-Chefs Annalena Baerbock und Robert Habeck (zweiter von rechts). © picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
  • Von Lorenz Klein
  • 24.11.2021 um 17:18
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lesedauer Lesedauer: ca. 04:15 Min

Es ist vollbracht: SPD, Grüne und FDP haben am Mittwoch in Berlin ihren Koalitionsvertrag vorgelegt. Welche Pläne die Ampel bei den Themen hat, die vor allem Versicherungsvermittler betreffen – sei es Rente, Vorsorge oder Steuern – erfahren Sie hier.

Was tut sich bei GKV und PKV?

Die Ampel bekenne sich zu einer stabilen und verlässlichen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), heißt es. Der Bundeszuschuss zur GKV soll „regelhaft“ dynamisiert, sprich erhöht, werden. Zudem sollen die gesetzlichen Krankenkassen ihre Service- und Versorgungsqualität zukünftig anhand von einheitlichen Mindestkriterien offenlegen. Sie sollen außerdem verstärkt die Möglichkeit erhalten, ihren Versicherten auch monetäre Boni für die Teilnahme an Präventionsprogrammen anzubieten. Für Kinder und Jugendliche in der PKV soll zukünftig das Prinzip der Direktabrechnung gelten. Bei Menschen mit ungeklärtem Versicherungsstatus, wie insbesondere Wohnungslose, wollen die Parteien „den Zugang zur Krankenversicherung und zur Versorgung prüfen und im Sinne der Betroffenen klären“.

Pläne für die Pflege

Die Koalition prüft, die soziale Pflegeversicherung um eine freiwillige, paritätisch finanzierte Vollversicherung zu ergänzen, die die Übernahme der vollständigen Pflegekosten umfassend absichert. Eine Expertenkommission soll bis 2023 konkrete Vorschläge vorlegen, die generationengerecht sind. Der privaten Pflegeversicherung wolle man vergleichbare Möglichkeiten geben.

Solvency II

Bei der Überprüfung des Finanzregimes Solvency II beabsichtigt die Ampel, „dass der europäische Versicherungsmarkt gestärkt und die Stabilität der Versicherungen noch besser gewährleistet wird, unter anderem indem Klimarisiken angemessen berücksichtigt werden“. Es sollen „strikt evidenzbasierte und risikoorientierte Kapitalanforderungen“ gelten. In diesem Rahmen müssten auch die Bedingungen für langfristige Investitionen von Kapitalsammelstellen verbessert werden, so der Plan. Und: „Auch für kleine Versicherungsunternehmen und Pensionskassen wollen wir für eine stärker proportionale Regulierung sorgen“, heißt es.

Der Koalitionsvertrag muss bei SPD und FDP jeweils durch Parteitage gebilligt werden. Bei den Grünen muss dies mittels einer Mitgliederbefragung geschehen. In der Nikolauswoche soll Olaf Scholz dann im Bundestag zum Kanzler gewählt werden. 

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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