Mitarbeiter verfolgen im Cyber Defense Center der Telekom während einer Pressekonferenz zur Cyber-Sicherheit mögliche Cyber-Bedrohungslagen: Für Versicherungsmakler hat das Thema Cyber immenses Potenzial. © picture alliance/Henning Kaiser/dpa
  • Von Karsten Körwer
  • 28.02.2019 um 10:13
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lesedauer Lesedauer: ca. 03:20 Min

Die Cyberversicherung ist eines der schwergewichtigen Themen innerhalb der Assekuranz in den nächsten Jahren – vielleicht sogar einer der wichtigsten Versicherungszweige der Zukunft. Und dabei geht es nicht nur um die Absicherung von Cyberrisiken, sondern auch und insbesondere um Prävention und das Schaffen von Risikobewusstsein, erklärt Karsten Körwer, Geschäftsführer des Bildungsdienstleisters Perspectivum, in seiner Kolumne.

Cyber ist nur etwas für Großunternehmen?

Weit gefehlt. Die Frage lautet vielmehr nicht mehr ob, sondern nur noch wann ihr Kunde gehackt wird. Insofern bedarf es weder der Schaffung des Marktes, noch der besonderen Bedarfsdeckung – jeder vierte Bundesbürger ist in den vergangenen zwei Jahren bereits betroffen gewesen. Und es geht beileibe nicht nur um das sogenannte Hacken, sondern auch und insbesondere um Schadsoftware, Datenklau und – man höre und staune – Erpressung. Hier wird mit der vermeintlichen Veröffentlichung von beispielsweise sensiblen Fotos gedroht, was durch Zahlung von Bitcoins vermieden werden kann.

Neben einem adäquaten Versicherungsschutz bedarf es daher auch einer Fülle von Präventivmaßnahmen, die zu ergreifen sind. Und hier tappen viele Menschen sprichwörtlich noch im Dunkeln. Der Besitz und Einsatz von Virenscanner-Programmen ist dabei noch nicht einmal mehr Basisanforderung. Nehmen wir als Beispiel den kleinen Handwerker, der im eigenen Haus auch noch ein Arbeitszimmer hat. In der Regel hat er aber für seinen Betrieb kein eigenes Netzwerk, sondern hält sich im Hausnetzwerk auf – in dem parallel seine Kinder online zocken.

Die Versicherungslandschaft

In einer noch sehr jungen Produktwelt sehen wir uns zwar geeigneten Konzepten gegenübergestellt, jedoch sind diese zumeist noch völlig untertarifiert. Hier wird zu schon fast unrealistisch guten Prämien Versicherungsschutz angeboten. Die Sorge ist demnach, dass bei allen vertrieblichen Aktivitäten und dem Einsammeln von Geschäft, uns dies – hoffentlich nicht in absehbarer Zeit – nach einem entsprechenden Schaden um die Ohren fliegt.

Insofern ergibt es Sinn, Inhalte, Leistung und Preis durchaus im Rahmen der derzeitigen Möglichkeiten zu vergleichen. Teuer ist nicht die unbedingte Empfehlung, aber ein genaues Hinsehen auf die Prämie ist ein unabhängiger Rat. Zu empfehlen ist in jedem Falle auch zu prüfen, welche Zusatzleistungen über den eigentlichen Versicherungsschutz hinaus, quasi als Assistance-Leistung mitversichert ist. Hier sprechen wir von Krisenmanagement, Datenforensik, Datenwiederherstellung und dergleichen.

Krisenmanagement als treffsicheres Argument

Krisenmanagement – häufig unterschätzt und in der konkreten Situation doch unerlässlich. Denn welche sind die konkreten und vor allen Dingen schnellstmöglich erforderlichen Handgriffe und Schritte? Und welche Maßnahmen sind auch gegenüber den eigenen Kunden und Partnern erforderlich? Hier geht es um zunächst kaum einschätzbare Schadenhöhen, wenn zum Beispiel der Geschäftspartner des Kunden durch die Weitergabe von Schadsoftware im Korrespondenzverkehr geschädigt wird – einmal abgesehen von der eigenen Reputation.

Daher hat Krisenmanagement auch ein Präventivstadium – und hier fehlt es zumeist an konkreten Inhalten. Also zum Beispiel, was ist wann und in welcher Form zu tun, wenn der Fall der Fälle eintritt? Hier gilt es zu Bedenken, dass der oder die Verantwortlichen ebenfalls im Zweifelsfall einer Schrecksekunde unterliegen. Und dann ist es schon ziemlich sinnvoll zu wissen, wo man nachzuschauen und entsprechend den Anweisungen zu handeln hat.

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Karsten Körwer

Karsten Körwer ist Direktor Versicherungen der Apella AG und Inhaber der PERSPECTIVUM GmbH.

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