- Von Martin Müller
- 28.03.2018 um 13:34
Wie bekannt wurde, hat sich die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica, mit der auch US-Präsident Donald Trump in seinem Präsidentschaftswahlkampf zusammengearbeitet hatte, über eine Tochterfirma unerlaubt Zugang zu Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern verschafft. Diese hat Cambridge Analytica dazu genutzt, um politische und psychologische Profile zu erstellen – und diese entsprechend zu adressieren. Bislang wusste man lediglich, dass Cambridge Analytica eine Rolle im US-Wahlkampf und auch bei der Brexit-Abstimmung in Großbritannien gespielt hatte.
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Aktuell überschlagen sich die Ereignisse. Unter dem Hashtag #deletefacebook kündigen tausende Nutzer ihren Ausstieg aus Facebook an – oft auch auf Twitter oder Instagram. Und große Unternehmen ziehen nach: Tesla-Gründer Elon Musk hat seine Unternehmensseite bei Facebook bereits offline gestellt, und auch der Brand Manager der Commerzbank kündigte vor wenigen Tagen an, die aktuelle Facebook-Kampagne der Commerzbank zu stoppen. Das Thema Brand Safety hat auf einmal überall hohe Priorität.
Gibt es gute oder schlechte Netzwerke?
Für die Nutzer stellen sich derzeit Fragen über Fragen: Gibt es gute oder schlechte Netzwerke? Facebook, WhatsApp und Instagram gehören zum gleichen Konzern, werden hier Daten untereinander getauscht? Wie sicher sind sie? Und sind Twitter, Snapchat oder Vero bessere Netzwerke, weil sie nicht zum Facebook-Konzern gehören?
Den Facebook-Account kurzfristig zu löschen, halte ich für sehr naiv. Nutzer zahlen keine Gebühren bei Facebook. Sie zahlen mit ihren Daten. Durch den Verkauf dieser Daten an Werbetreibende verdient Facebook sein Geld. Wer sich bei Facebook anmeldet, spielt dieses Spiel meiner Meinung nach freiwillig mit. Wo da die Grenze ist, wie weit die von den Nutzern bei Facebook hinterlassenen Spuren ausgewertet und kommerziell genutzt werden, ob legal oder illegal, das werden wir wahrscheinlich nie erfahren.
Ich freue mich, wenn die Werbung personalisiert ist
Mich stört das aber auch nicht. Ich freue mich, wenn die Werbung personalisiert ist. Ob mein Nutzerverhalten dort analysiert wird, ist für mich persönlich nicht relevant. Alle, die damit ein Problem haben, die sollten Facebook wirklich verlassen. Wer den Preis nicht zahlen möchte, der kann auch die Vorteile nicht nutzen. Wer seine Daten wirklich schützen möchte, der darf sie nirgendwo eingeben – weder bei Payback, bei Facebook und auch nicht bei anderen Online-Anbietern.
Aber wollen wir aus Datenschutzgründen zurück zum analogen Leben? Die Nutzung der Sozialen Medien ist für viele schon eine Sucht geworden. Im neuen Portal Vero kann man nun sogar die Bildschirmzeit ermitteln lassen, um eine Kontrollfunktion über die Online-Zeit zu haben.
Wie Sie Ihre Daten wirklich schützen, das kann ich Ihnen hier umfassend gar nicht sagen. Der sicherste Weg ist der Verzicht auf Soziale Netzwerke und die damit verbundene, heute fast nicht mehr wegzudenkende Kommunikation. Möchten Sie das wirklich? Wenn nicht, dann müssen Sie sich damit abfinden, dass Globalisierung und Digitalisierung dazu führen, dass Privatsphäre und Datenschutz immer unwichtiger werden. Ich selbst kann damit sehr gut leben. Wer dies nicht kann, dem bleibt wohl nur der Weg sich aus dem Social Web zu verabschieden. Wer also zum Beispiel seinen Facebook Account löschen, oder alle Facebook Apps entfernen möchte, findet hier eine Anleitung wie dies genau geht:
https://t3n.de/news/alle-facebook-apps-entfernen-so-998748/
https://t3n.de/news/facebook-account-loschen-480040/
Über den Autor:
Martin Müller bringt als “Mister Matching” zusammen, was zusammengehört und zueinander passt: Menschen, Ideen, Unternehmen und Projekte. Müller verfügt über eine Know-how-Kombination aus Social Media, Online-Marketing, Reputationsmanagement, Vertrieb und Business-Networking. Seine Erfahrungen sammelte er in der Vertriebswelt von Banken und Versicherungen, aber auch bei IT- und Dienstleistungsunternehmen.
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