Mitverursacher der niedrigen Zinsen: EZB-Präsident Mario Draghi. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 17.11.2015 um 09:50
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Die Lebensversicherung ist tot, der Versicherungsmakler ist abgemeldet, der aktive Fonds ein Produkt von gestern? Altersvorsorge-Spezialist Frank Breiting ist da anderer Meinung. Wie Lebensversicherung, Makler und Fonds die Zukunft überstehen können, erklärt er in seinem aktuellen Gastbeitrag.

Kandidat 2: Der Versicherungsmakler ist tot

Ein besonders absurdes Beispiel einer Fehlprognose. Der Fintech kommt, das Modell des Maklers ist tot. Hier ist schon die Ursprungsannahme unsinnig. Manch einer versteht unter Makler das kleine Ladengeschäft mit dem Versicherungsplakat im Schaufenster, in dem man früher sein Moped-Schild abgeholt hat. Und die laufen nun Gefahr von den aggressiven Fintechs abgelöst zu werden.

Warum ist das Argument völlig widersinnig? Nun, diese Fintechs SIND nichts anderes als Makler. Sie bedienen sich aber neuer Medien und Technologien und haben kein Ladenlokal. Wer realistisch darüber nachdenkt, wird auch einsehen müssen, dass die jüngeren Generationen immer größere Teile ihres Alltags über mobile Kommunikationsmittel und immer weniger über physische Interaktion abwickeln wollen. Der Makler, der hier als einzige Antwort sein Schaufenster anbietet, wird sich damit abfinden müssen, weniger Kundschaft zu erreichen.

Wer neue Medien für sein Geschäft einsetzt, kann diesen Trend für sich nutzen und wachsen. Nichts anderes machen diese jungen Firmen, die so viel Aufruhr verursachen. Sie sind Makler ohne Plakat im Schaufenster und ohne Schreibtisch, an den sich der Kunde setzen kann. Aber telefonieren kann man mit ihnen, schriftlich kommunizieren auch, beraten und makeln tun sie ebenfalls. Wie viele Banken kennen Sie, die weder Telefonbanking noch Internetbanking anbieten? Ich kenne wenige und die sind hochspezialisiert.

Ich kenne aber jede Menge Makler, die online schweigen. Und die werden allmählich verdrängt werden, wenn sie nicht reagieren. Wer aber jetzt reagiert und die Impulse der Fintechs versteht und nutzt, kann sein Geschäftsmodell effizienter und zukunftsfähiger machen und damit weniger anfällig machen, wenn die Laufkundschaft aus den Nachbarstraßen ausbleibt.

Der Makler ist also lebendig wie nie zuvor, er muss sich aber bewegen und sein Geschäftsmodell an die Wünsche und Erfordernisse seiner Kunden anpassen. Auch hier würde ich den Totengräber noch nicht bestellen.

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