- Von Oliver Lepold
- 07.12.2021 um 10:51
Was würden Sie sich noch von Versicherern in Bezug auf NAV-Tarife wünschen?
Ich fände es gut, wenn die Anbieter von NAV-Tarifen noch mehr Optionen für Vermittler anbieten würden, die auch Mischformen aus NAV und Honorar zuließen. Dies würde eine noch größere Individualisierung erlauben, die vorgegebenen Optionen empfinde ich bisweilen als zu starr. Wie schon erwähnt, werden Honorare meiner Erfahrung nach vom Kunden akzeptiert, wenn sie als angemessen und nicht als zu kurzfristig empfunden werden. Bisweilen etwa würde ich lieber auf ein kleines Honorar plus einer kleineren laufenden Betreuungsvergütung abzielen können. Mit Mischformen in NAV-Tarifen könnten wir hier sicher noch mehr Akzeptanz bei Maklern und Kunden erreichen.
Was würden Sie anderen Maklern raten, die noch zögern, sich auf alternative Vergütungsmodelle einzulassen?
Ich würde jedem empfehlen, zunächst das Gespräch mit den Maklerbetreuern der Gesellschaften zu suchen und sich die NAV-Tarife ausführlich erklären zu lassen. Die Anbieter verfügen über sehr gute Informationen, die einem den sanften Einstieg in die NAV-Welt sehr erleichtern. Es ist klar, dass eine komplette Umstellung von heute auf morgen nicht funktioniert, weil viele Makler auf die Abschlussprovisionen angewiesen sind, allein schon, um ihre Betriebskosten zu decken. Empfehlenswert ist daher ein schrittweises Vorgehen, also ein Anbieten der NAV-Tarife dann, wenn diese Kosten bereits verdient sind oder zunächst nur bei einem Teil der Neukunden. Die Umstellung ist ein längerer Prozess, der sich lohnt. In meinem Kundenbestand ist nach einem Jahr mittelweile etwa ein Sechstel umgestellt, bei den Neuabschlüssen erfolgt schon jeder dritte Abschluss als NAV-Tarif.
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