- Von Lorenz Klein
- 14.12.2020 um 13:09
Alt, weiß, männlich = AfD?
Diese Vergleichsmöglichkeit bietet die Forschungsgruppe Wahlen, die den Deutschen seit 1991 die „Sonntagsfrage“ fürs „ZDF-Politbarometer“ stellt. Das Ergebnis: In beiden Erhebungen vom November 2019 (8. und 29. November) erreicht die AfD jeweils 14 Prozent. Anders gesagt: Unter Versicherungsvermittlern ist demnach zumindest keine erhöhte Neigung zur AfD festzustellen – und das, obwohl die Partei in den Medien gerne als Hort für „weiße, ältere Männer“ beschrieben wird. Ein Klientel also, das man mit übergroßer Mehrheit auch bei den deutschen Versicherungsvermittlern antrifft – deren Durchschnittsalter bekanntlich irgendwo bei Mitte 50 liegt.
Auch hier lohnt sich ein tieferer Blick in die Zahlen: Die AfD erreichte bei der letzten Bundestagswahl 2017 ein Wahlergebnis von 12,6 Prozent. Dabei schnitt sie laut Forschungsgruppe Wahlen überdurchschnittlich gut bei Männern (16 Prozent), den 45- bis 59-Jährigen (14 Prozent) sowie den Berufstätigen ab (14 Prozent) – alles Kriterien also, die auf das Gros der Vermittler in Deutschland zutreffen. Und trotzdem tragen diese Faktoren offenbar nicht dazu bei, dass Versicherungsvermittler hierzulande im Durchschnitt eine größere Zuneigung zur „Alternative für Deutschland“ verspüren als der „Mainstream“ der Wähler.
Spannung bei neuer Sonntagsfrage
Bei der FDP zeigt sich hingegen ein ganz anderes Bild: Hier gab laut „Vermittlerbarometer“ zuletzt satte 38 Prozent, was natürlich ein massiver Ausreißer zu den repräsentativen „Politbarometer“-Werten aus dem November 2019 darstellt – diese lagen bei jeweils 7 Prozent. In Kürze dürfte der AfW-Verband die Ergebnisse der neuen Sonntagsfrage präsentieren, die Abstimmungen hierzu sind inzwischen abgeschlossen. Und nicht nur Oliver Drewes dürfte dann gespannt sein, ob „seine“ FDP ihren einsamen Spitzenwert auch diesmal wieder verteidigen kann – und natürlich, wie eine ganz bestimmte Partei bei der „Sonntagsfrage“ abschneiden wird.
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