- Von Redaktion
- 31.05.2016 um 12:33
„Wir wollen die Zukunft des freien Finanzvertriebs neu definieren“, kommentiert Sebastian Grabmaier den Kauf der Online-Vergleichsplattform „Geld.de“. Erklärtes Ziel des Vorstandsvorsitzenden des Maklerpools Jung, DMS & Cie.: „Durch eine hybride Strategie die persönliche Beratung mit modernster Finanztechnologie kombinieren.“
So könne einerseits den Endkunden ein Angebot in allen Finanzfragen gemacht werden. Andererseits würden den Maklern neue Kunden und zusätzliche Geschäfts- und Vergütungsmodelle erschlossen. Geplant ist nämlich eine Kombination des Angebots von Geld.de und der Vermittler-App Allesmeins.
Bestand bleibt beim Makler
Die mobile Applikation Allesmeins hatte Jung, DMS & Cie. im Februar eingeführt. Sie ermöglicht Maklerkunden, ihren Versicherungsbestand auf dem Smartphone zu verwalten und über seinen gewohnten Ansprechpartner zu optimieren: Per Chat-Funktion kann der Kunde mit seinem Makler kommunizieren.
Bei Geld.de vergleichen Endkunden bislang auf eigene Faust Policen, um Verträge per Mausklick abzuschließen. Zukünftig werde Geld.de „die erste Plattform, die den Bestand konsequent beim einzelnen Makler belässt“. Damit sei sie „die ideale Ergänzung zum digitalen Versicherungsordner Allesmeins“.
Makler erhält eine Vergütung
Um sich dem veränderten Nutzerverhalten ihrer Kunden anzupassen, sollen sich die Vertriebspartner von Jung, DMS & Cie. künftig auf beratungsintensive Produkte konzentrieren und bei einfachen Produkten Kunden selbst entscheiden lassen. Bei Neuabschlüssen erhalten Makler weiterhin eine Vergütung.
Geld.de ist heute bereits eine der größten Vergleichs-Plattformen im deutschen Versicherungsmarkt. Um das Angebot auf der Online-Plattform zu vervollständigen, sollen Aktienfonds und andere Kapitalanlageprodukte in Kürze folgen. Hierfür erwartet Jung, DMS & Cie. ein hohes Cross-Selling-Potenzial.
Knapp 200.000 Online-Kunden
Das von der Unister-Firmengruppe gegründete Portal Geld.de konnte nach Unternehmensangaben knapp 200.000 Kunden gewinnen. Ihnen soll künftig der digitale Versicherungsordner der JDC-App Allesmeins angeboten werden.
Die Unister-Gruppe betreibt mit Kredit.de, Private-Krankenversicherung.de und Preisvergleich.de auch weiterhin Portale zum Vergleich von Policen und anderen Finanzdienstleistungen. Für den Kauf der Tochter Geld.de hatte die Hamburger Unternehmen HVP Hanse Vertriebspartner, eine Tochter der Hanse-Merkur Versicherungsgruppe, eine Option erworben, aber nicht wahrgenommen (wir berichteten).
Über den aktuell ausgehandelten Kaufpreis für den sogenannten Asset-Deal zwischen Unister und JDC, der neben der Internet-Domain auch Marke und die Technologie von Geld.de beinhaltet, haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart. Für die Kunden ändere sich nichts. Und geplant sei die „Übernahme zahlreicher Mitarbeiter an den Standorten Leipzig und Dresden“.
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